BURY YOUR DEAD - Beauty And The Breakdown
Mehr über Bury Your Dead
- Genre:
- Hardcore
- Label:
- Victory / Soulfood
- Release:
- 28.07.2006
- House Of Straw
- A Glass Slipper
- The Poison Apple
- Twelfth Stroke Of Midnight
- Trail Of Crumbs
- A Wishing Well
- Let Down Your Hair
- Mirror, Mirror...
- Second Star To The Right
- The Enchanted Rose
- House Of Brick
Sich bereits beim zweiten Song einer Platte zu wiederholen, ist eine Kunst, die auch nicht jede Band beherrscht. Jahrelange Übung und Ideenlosigkeit nahe an Arbeitsverweigerung sind erforderlich, um in diese Sphären vorzustoßen. Die Amis BURY YOUR DEAD haben der Welt spätestes mit dem 2004er "Cover Your Tracks"-Langeisen bewiesen, dass sie sich einerseits problemlos in die Reihe der Stumpf-Kapellen dieses Planeten einsortieren können und andererseits garantiert unoriginell sind. Ach, Moment: Da war ja der Gag, jedem Song den Titel eines Tom-Cruise-Films zu verpassen, was in seiner Uncoolness fast schon wieder lustig war. Diesmal begibt man sich in dieser Hinsicht übrigens ins Reich der Märchen. Gut, oder?
Dass die Burschen im Vergleich zum Vorgänger nicht einen Funken musikalische Eigenständigkeit mehr versprühen, zeigt jeder Track des aktuellen Albums. Aber (und das ist der Moment, in dem diese Rezension die Verriss-Regionen verlässt): Aus den zwei Riffs, die sich die Jungs antrainiert haben, basteln sie Nummern, die massiv in die Haxen fahren. Zudem kann man dem Quintett eine deutliche qualitative Steigerung attestieren. Den zermalmenden Groove der stilistisch ähnlich gelagerten HATEBREED oder den diesbezüglich weiterhin ungeschlagenen PRO-PAIN entwickelt der Fünfer nicht, aber er zieht auf "Beauty And The Breakdown" einen verdammt dicken Soundwall hoch, geht energetisch zur Sache und ballert hübsch hasserfüllt und dreckig durch die Gosse. 'House Of Straw', 'The Poison Apple' (mit – man glaubt es kaum! – einer feinen Keyboardmelodie), 'Twelfth Stroke Of Midnight', 'Let Down Your Hair', das in den Strophen an THE HAUNTED erinnernde 'Mirror, Mirror...' und das geile 'House Of Brick' sind derbe Schellen, die ihre Spuren hinterlassen. Und komischerweise knallen die obligatorischen Beatdowns trotz ihrer Vorhersehbarkeit ganz feist rein.
Der schmutzig-fette Gitarrensound und das Gebell, mit dem Fronter Mat Bruso seinem Seelenleben Luft macht, tun letztlich ihr Übriges, um die Scheibe zum idealen Soundtrack für 'ne zünftige Zerstörungsorgie werden zu lassen. Und wenn ich ein schickes Feinrippunterhemd besäße, würde es bei jedem Hördurchlauf von mir aufgetragen werden. In diesem Sinne: There will be death on the dance floor!
Anspieltipps: House Of Straw, The Poison Apple, House Of Brick
- Redakteur:
- Oliver Schneider