BUTZEMANN - Merechyn
Mehr über Butzemann
- Genre:
- NDH
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Danse Macabre (ALIVE)
- Release:
- 15.10.2010
- Tanz
- Fleisch
- Butzemann
- Der Rote Stein
- Der Schneider
- Abidabla
- Rosenrot
- Mein Kind
- Wolpertinger
- Pfefferkuchen
- Der Rattenf?nger
Willkommen in der Märchenstunde!
Andreas und Christian Bargel haben im Grunde genommen alles richtig gemacht: Sie hatten eine Inspiration (Märchen), einen Plan (die musikalische Umsetzung) und die Ausdauer (das Songwriting), die sich in ihrer Gesamtheit bezahlt machen sollten. Und entgegen aller Befürchtungen, die man mit einem Bandnamen wie BUTZEMANN bzw. den Assoziationen verschiedener Songtitel aufbaut, haben sie eine wirklich interessante Scheibe eingespielt, die zumindest vom handwerklichen Standpunkt her keine markanten Mängel aufweist. Dafür schonmal Hut ab!
Rein musikalisch bleibt "Merechyn" allerdings ein arg gewöhnungsbedürftiges Unterfangen, welches sich von brachialen NDH-Riffs der Marke HÄMATOM bis hin zu Inhalten solcher Gruppen wie LETZTE INSTANZ oder SUBWAY TO SALLY so ziemlich alles leistet, was einen erfolgversprechenden Ursprung hat, dabei aber die eigene Note nicht so gut durchbringt. BUTZEMANN sind sicherlich eine Band mit vielen griffigen Charakteristika, von denen Vielseitigkeit und Risikofreude zu den erfreulichsten gehören. Doch leider ist die experimentelle Phase auf "Merechyn" so manches Mal zu weit in den Vordergrund gedrängt worden, wodurch vor allem die zweite Albumhälfte zu einer stillen Klangreise verkommt, die fragmentarisch und nicht mehr sonderlich reizvoll klingt. Nummern wie 'Mein Kind', 'Wolperlinger' und auch 'Der Rattenfänger' mögen gewissermaßen anders sein, setzen aber trotzdem keine Akzente. Langatmige Weisen wie 'Rosenrot' und 'Abidabla' hingegen haftet ebenfalls etwas Spezielles an, doch bevor hier entsprechende Entfaltungsspielräume frei werden, ist die Spielzeit auch schon weider vorüber.
Am Ende bleiben daher in erster Linie die NDH-Elemente stehen, was angesichts der abwechslungsreichen Ansätze dieses Albums sehr schade ist. BUTZEMANN könnten sicherlich eine Menge mehr herausschlagen, würde man beim Songwriting akzentuierter vorgehen und die unterschiedlichen Inhalte ansprechender in die Songs integrieren. Dies ist nämlich auf "Merechyn" - leider, leider - nur sehr selten der Fall!
Anspieltipps: Der Schneider, Der Rattenfänger
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes