BY FIRE AND SWORD - Glory
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/23
Mehr über By Fire And Sword
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- No Remorse Records
- Release:
- 22.09.2023
- Leave A Little Room
- Fear And Trembling
- The Feast
- Tap The Conduit
- Tithe (The Money Song)
- Glory, Love And Light!
- A Moment Of Silent Reflection
- Mind, Body, Soul (Total War)
- The Flood
- Dear Reverend (Please Take My Hand)
Der ehrwürdige Reverend Tim Tom Jones und seine Brüder im Geiste machen uns ihre Aufwartung.
In letzter Zeit habe ich irgendwie das Geschick, mir immer etwas – sagen wir mal: spezielle Bands und ihre Musik zur Rezension auszusuchen. So auch wieder geschehen bei den Amerikanern BY FIRE AND SWORD und ihrem Album "Glory", nachdem ich mir 'Leave a Little Room' angehört hatte. Ich bin ehrlich, ich weiß nicht, was ich von dem Album halten soll. Die Musik gefällt, aber ich bin mir nicht sicher, ob das Ganze jetzt eine Persiflage diverser Klischees sein soll, oder tatsächlich ernstgemeinter christlicher Themengesang.
Es ist das Debütalbum, das vom "Kernduo" der Band, The Reverend Tim Tom Jones und Brother Jeffrey, produziert, von Jeff Black (zusätzlicher Gesang, Synthesizer) co-produziert und gemischt, von Bart Gabriel gemastert und mit einem Cover-Artwork von Andrzej Masianis versehen wurde. An den Drums findet man Isiah Fletcher und an Keyboard/Orgel Anthony Parry. Auf der Website werden noch Brother Michael (Gitarre), Brother Zachery (Bass) und Brother Michael Francis (Drums) erwähnt. Inwieweit diese Herren auch bei "Glory" involviert sind, entzieht sich meiner Kenntnis.
Und wenn ich dann in der Promo folgendes lese:
"Die Erste Heilige Kirche der Kinder des Lichts verbreitet eine Botschaft der Herrlichkeit und Liebe wie ein Schwert, das tief in den Bauch der dunklen Bestie gesenkt wurde. Mit Feuer und Schwert führen sie Krieg gegen die Dunkelheit selbst. Angeführt von dem ehrenwerten Reverend Tim Tom Jones, steht ihre epische Marke des allmächtigen Metals als ein feuriges Leuchtfeuer der Hoffnung. Sie führen eine Armee der Würdigen in das ewig liebende Licht. Wirst du dich dem Kampf anschließen?"
... und sich Bruder Jeffrey dazu mit den Worten äußert:
"Jahrelang stolperte ich im Dunkeln, geblendet von meinem Leiden und ohne jede Orientierung. Der Reverend fand mich, drückte mir ein Schwert in die Hand, zeigte mir die Macht der Herrlichkeit, der Liebe und des Lichts und machte mich zu einem Champion für die Welt. Er betete für meinen kranken Fuß und vertrieb die übelste und dämonischste Gicht. Leide nicht unnötig; schließe dich unserem Marsch auf dem Weg zur ewigen Herrlichkeit an!"
... dann weiß ich nicht, ob ich lachen oder mit den Augen rollen soll. Ihr dürft euch gerne selbst euer Teil dazu denken. Ich sage für mich: Sarkasmus lässt grüßen.
Wie dem auch sei und was sich die Herren auch bei dieser Platte gedacht haben, ich habe beschlossen, mich einfach auf die Musik zu konzentrieren und versucht, den ganzen christlichen oder auch nicht christlichen Aspekt mal außen vor zu lassen. Uns erwarten zehn hervorragend produzierte Tracks, Instrumente und Gesang kommen klar zur Geltung und der Sound lässt auch nichts zu wünschen übrig. Das Drumming ist durchweg rasant, die Gitarren-/Bassarbeit erfreut ebenfalls und besonders bei 'The Flood' und 'Dear Reverend (Please Take My Hand)' sind mir die sehr schönen, melodiösen Parts aufgefallen. An den Stellen, an denen "richtig" gesungen wird, findet man auch wirklich schönen, glasklaren Gesang. Somit ist "Glory" eigentlich ein Album, das gut ins Ohr geht und eine wirklich tolle Instrumentalfraktion besitzt. Eigentlich. Aber … ganz ehrlich, mich nervt dieser geleierte, eintönige, predigtartige Sprechgesang in den meisten Tracks, auch wenn der wohl zum Konzept dazugehört. Das weckt bei mir ungute Erinnerungen an manche amerikanischen Prediger und macht es mir schwer, den einzelnen Songs wohlwollend zu folgen. So dürfte es auch niemanden verwundern (der ehrwürdige Reverend Tim Tom Jones möge es mir nachsehen), dass mein Favorit das instrumentale und gar nicht leise 'A Moment Of Silent Reflection' ist, bei dem mich besonders das starke Drumming erfreut und bei dem mehrfach die Repeat-Taste zum Einsatz kam.
Was ist nun mein Fazit zu "Glory"? In diesem Falle stimme ich unserem Benotungssystem voll und ganz zu, es drückt genau das aus, was meine Meinung ist: "Ein gutes Album, dem der letzte Kick fehlt, um es dauerhaft auflegen zu wollen." Somit vergebe ich an den ehrwürdige Reverend Tim Tom Jones und seine Brüder wohlwollende 7 Punkte. Amen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer