BYFROST - Of Death
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/2011
Mehr über Byfrost
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- AFM (Soulfood Music)food)
- Release:
- 24.06.2011
- May The Dead Rise
- Eye For An Eye
- Buried Alive
- Of Death
- Full Force Rage
- Shadow Of Fear
- Sorgh
- All Gods Are Gone
Im Fahrwasser von IMMORTAL & Co. lässt sich vortrefflich schippern, doch mehr eigenes Profil täte sehr gut.
Böse Zungen in unserer Leserschaft behaupten ja, dass der Rüdiger jedem norwegischen Waldschrat, der unverständlich ins Mikro röchelt, automatisch zehn Punkte gäbe. Diese Dreistigkeit ist natürlich völlig abwegig. Das beste Beispiel hierfür liefert das noch recht junge Trio von BYFROST aus Bergen. Der leicht thrashige Black Metal der Jungs bedient die norwegischen Standards rundum gelungen. HeavyHarms knurrender Gesang ist dem des Herrn Eikemo nicht unähnlich, und auch die atmosphärische Kälte, die wuchtigen, kristallenen Riffwände, die gelegentlichen, stets effektiv eingesetzten Blast-Ausbrüche und das marschierende Schlagwerk erinnern mehr als deutlich an IMMORTAL.
BYFROST ist in den Leads möglicherweise einen Tick melodischer ausgerichtet und von der Attitüde her etwas glatter, doch das Vorbild schimmert für meine Begriffe stets klar durch. Den längst weidlich ausdefinierten Stil spielen die drei Hordaländer auch nahezu in Vollendung, und so bleiben Hymnen wie 'Eye For An Eye' oder 'Shadow Of Fear' auch rasch im Ohr hängen und lassen den geneigten Hörer zumindest die Refrains mitsingen. Das etwas abgehackte, rhyrhmische Riffing von 'Buried Alive' gemahnt an der Unsterblichen schwarze Verdammnis, und beim kurzen Titelstück braten die Riffs und Leads richtig schön fies, und auch wenn es schwarz rockt wie beim an IMP NAZ erinnernden, explosiv-punkigen 'Full Force Rage', oder wenn beim Rausschmeißer ordentlich "Blood Fire Death" gehuldigt wird, passt die gitarrenlastige Produktion hervorragend.
Nun mag mancher sagen, dass all das so schlecht nicht klingt, und damit hat er sicher recht. Denn was die Band hier macht, das kann sie, und sie wird damit ihre Zielgruppe finden. Zu dieser Zielgruppe gehöre auch ich, und daher kann ich sicher nicht umhin "Of Death" all jenen ans Herz zu legen, die vom typisch nordischen Sound der Marke IMMORTAL, VREID oder I nicht genug bekommen können. Dass es doch nicht zum typischen "Norvège: dix points" reicht, liegt letztlich daran, dass die Szene mit Bands wie BYFROST bald wieder an dem Punkt landen würde, an welchem sie bereits in der zweiten Hälfte der 1990er fast kollabierte: Wer sich allzu sehr in Kielwasser der großen Flaggschiffe begibt, der wird zwar ein Stück weit mitgezogen, aber er läuft eben auch Gefahr, bei vielen Interessierten gar nicht erst ins Blickfeld zu geraten. Da helfen dann auch etwas deplatziert wirkende Ambient-Experimente wie 'Sorgh' nur wenig. Mit etwas mehr Willen zum eigenen Profil wäre BYFROST daher mehr Aufmerksamkeit sicher.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle