C.O.L.D.U.N. - Necessariis? Dubiis? Caritas?
Mehr über C.O.L.D.U.N.
- Genre:
- Doom Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- A Trembling World
- Opheria
- When Visions Turns To Shades
- Cerberussian Gates
- Draft Of Renewal
- Symptoms Of Despair (Dubiis?)
- Cold As Ice (Caritas?)
VINTERSORG auf Doom-Metal. So lässt sich das musikalische Konzept von C.O.L.D.U.N. beim ersten Hören beschreiben. Doch je länger sich die Debüt-Scheibe der Sachsen dreht, desto klarer wird, dass hier eine junge und eigenständige Band werkelt, die solche Parallelen zu großen Namen gar nicht nötig hat. Schon der Titel "Necessariis? Dubiis? Caritas?" ist schick-doppeldeutig gewählt. Notwendig? Zweifelhaft? Nächstenliebe? So die Übersetzung. Der Name des Albums kommt dabei nicht von ungefähr, ist er doch eine Abwandlung des bekannten lateinischen Sinnspruchs "In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus caritas". In deutscher Sprache: "Im Notwendigen herrsche Einmütigkeit, im Zweifelhaften Freiheit, über allem aber Nächstenliebe". C.O.L.D.U.N. geben sich da skeptischer...
Wie der Titel der Scheibe ist auch ihre Musik vielschichtig. Natürlich, wie bei Doom Metal üblich, dominieren langsame und schwere Gitarren. Doch klingen die Kompositionen so ausgefeilt, dass die Platte recht abwechslungsreich durch die Boxen quillt. Dazu kommt der formidable Gesang von Frontmann Steffen Thümmel, der die Platte quasi im Alleingang geschrieben hat, als Nebenprojekt seiner anderen Bands ANDRAS und PERSECUTION. Thümmels klare Stimme ist es auch, die den Vergleich mit VINTERSORG provoziert - in ähnlicher Tonlage lässt er sein Organ erschallen. Und dies ist nicht als Kritik gemeint, im Gegenteil. Denn sein hymnischer Gesang ist es, der dieser Platte ihre ganz besondere Note verleiht. Dazu kommen wunderschöne Melodien aus den Gitarren und den sparsam eingesetzten Keyboards. Nur ganz selten bauen sich Schwächen in den Sound ein: So wirkt das zehnminütige 'Sympthoms Of Despair (Dubiis?)' am Ende ein wenig zu langatmig geraten. Doch um solche kleinen Unstimmigkeiten zu finden, braucht es seine Zeit. Denn im Endeffekt ist C.O.L.D.U.N. mit "Necessariis? Dubiis? Caritas?" eine äußerst stimmige und toll produzierte Doom-Scheibe gelungen, die zwar erst einige Höranläufe benötigt, dann aber in jeder ihrer knapp 45 Minuten mehr und mehr ans Herz wächst. Als I-Tüpfelchen extra muss noch das wundervolle Cover erwähnt werden, das den skeletthaften Tod zusammen mit einer Sanduhr in ansprechenden Sepia-Brauntönen vereint. C.O.L.D.U.N. ist mit ihrem Debüt also ein Einstand nach Maß geglückt, dem nicht anzumerken ist, dass es sich „nur“ um eine Eigenproduktion handelt.
Anspieltipps: A Trembling World, Cold As Ice (Curitas?), Opheria
- Redakteur:
- Henri Kramer