CABBAGE - Nihilistic Glamour Shots
Mehr über Cabbage
- Genre:
- Indie / Alternative / Psychobilly
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- BMG
- Release:
- 30.03.2018
- Preach To The Converted
- Arms Of Pleonexia
- Molotov Alcopop
- Disinfect Us
- Postmodernist Caligula
- Exhibit A
- Celebration Of Disease
- Perdurabo
- Gibraltar Ape
- Obligatory Castration
- Reptiles State Funeral
- Subhuman 2.0
Grandioser Noise-Release mit vielen unverhofften Wendungen
Nicht jedem wird der eigenwillige Garagensound von CABBAGE gefallen. Die Band polarisiert und bewegt sich relativ frei durch den alternativen Sektor, zeigt hier aber auch ganz klare Vorlieben für Rockabilly/Psychobilly-Klänge, nimmt gerne den Schwung solcher Acts wie MISFITS auf, hat aber auch eine Menge für noisige Indie-Geschichten übrig, so dass auf "Nihilistic Glamour Shots" schließlich ein undurchsichtiger, aber auch unberechenbarer Mix völlig unterschiedlicher Sounds zusammengekommen ist - und dennoch passt's!
Auf ihrem Major-Debüt mag die Truppe es vielseitig und verquer, weshalb man sich einprägsame Refrains größtenteils spart und viel lieber den polarisierenden Effekt nutzt, der wiederum aus dem Gegensatz von beschwingten Grooves und fast schon punkigen Garagentönen resultiert. Gerne darf auch mal eine minimale Industrial-Note Einkehr halten, weshalb gelegentlich auch der KILLING JOKE-Vergleich nicht mehr allzu abwegig ist. 'Subhuman 2.0' zum Beispiel zeigt hier deutliche Tendenzen, ist zum Ende hin aber auch extrem nervenaufreibend und rein gar nichts für Easy-Listening-Konsumenten.
Letztgenannte werden aber auch diejenigen sein, die mit dem experimentellen Sound von "Nihilistic Glamour Shots" ohnehin nichts anfangen können. Aber ähnlich haben eben auch die Geschichten der wichtigsten Alternative-Combos begonnen. NIRVANA hätte zum Release von "Bleach" auch kaum jemand den Durchbruch auf ganzer Linie zugetraut. Und auch bei CABBAGE sind solche Gedanken vorerst abwegig, weil die Band ordentlich gegen den Strich arbeitet. Doch die Revolution hat System, klingt dennoch spontan und bleibt bis zur letzten Sekunde aufregend - und sie überzeugt von Mal zu Mal mehr und entwickelt sich schließlich zu einem dieser geheimen Schätze, die man für einen kurzen Augenblick noch für sich bewahren kann, bevor sie dann unverhofft explodieren. Das Potenzial hat "Nihilistic Glamour Shots", und den explosiven Charakter sowieso. Es braucht eben nur etwas Zeit, bis man genau das erkannt hat. Doch dann geht dieses Album richtig, richtig steil!
Anspieltipps: Arms Of Pleonexia, Subhuman 2.0, Celebration Of Disease
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes