CABOOSE - Left For Dust
Mehr über Caboose
- Genre:
- Heavy Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Majestic Mountain Records
- Release:
- 21.03.2025
- High On You
- Shiner
- For So Long
- Crimson Haze
- Sophie's Sushi Work
- Fuzzed Out Mind
- Cement Surfer
- feedback City
- Spacerod
Cool, schmutzig und extrem lässig - aber es kickt nicht immer!
Angenommen eine frisch gegründete Combo rockt wie Hölle, fährt einen herrlich fuzzigen Gitarrensound und vermischt Retro-Vibes mit richtig tollem 70er-Hardrock. Wer könnte da schon nein sagen? Diese Frage beschäftigt mich bei CABOOSE schon eine ganze Weile, weshalb die Ursachenforschung für den ausbleibenden Kick, den die Jungs aus Stockholm de facto nicht mitgeben, auch etwas länger gedauert hat - leider jedoch ohne echten Erfolg. Wenn man einen Arschtritt nach dem anderen bekommt, sich von den schmutzigen Riffs gerne auch um Jahrzehnte zurückversetzen lässt und den grundsätzlich extrem coolen Groove auch gerne aufnimmt, sollte doch am Ende alles gebongt sein. Aber die spezielle Formel, mit der sich all diese Schwerpunkte zu einem perfekten großen Ganzen zusammensetzen ließe, die ist den Jungs von CABOOSE offenbar noch nicht untergekommen. Denn letzten Endes bleibt auf dem Debüt der Skandinavier einfach zu wenig hängen - bis eben auf die Tatsache, dass man klangtechnisch durchaus einen Nerv getroffen hat.
Vielleicht liegt es aber auch daran, dass die neun Nummern von "Left For Dust" sich nicht die Zeit nehmen, auch mal etwas epischere Klänge zu entfachen und damit auch aus der eigenen Komfortzone herauszukommen. Hier ist der Vergleich mit MONSTER MAGNET durchaus angebracht, denn wo Wyndorff die Psychdelica tanzen lässt, geht CABOOSE relativ flott schon wieder in die nächste Idee, dann aber auch in den nächsten Song über. Das ist dann gelegentlich auch sehr abrupt. Dass man bei all dem Vermögen tatsächlich keine echten Hooklines setzt, sondern ausschließlich auf die Feinfühligkeit an den Saiten baut, ist auch so eine Sache, die hin und wieder zum Verhängnis wird. Dreckig rocken ist das eine, aber auch wirklich langfrstig fesseln das andere, und in dieser Disziplin haben die Schweden sicherlich noch Optimierungsbedarf.
Ich bin mir allerdings sicher, dass das Ganze auf der Bühne ganz anders ausschauen wird und man im intimen Rahmen eines Clubs sicherlich auch ein echtes Feuer entfachen kann. Dies wäre auf Platte auch möglich, allerdings für den Moment leider nur im Konjunktiv. "Left For Dust" macht eigentlich Spaß, aber es fehlt einfach dieses besondere Etwas!
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes