CABRAKAáN - Aztlán
Mehr über Cabrakaán
- Genre:
- Folk Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 01.12.2023
- Tonantzin
- Fuego
- Tlaloc
- Luces y Sombras
- Malintzin
- Mictlán
- Yolot
- Xóchitl
- La Cigarra
- Mictlán (English Version)
- Fuego (English Version)
- Luces y Sombras (English Version)
Mexikanische Folklore.
Okay, das ist Musik, die man nicht allzu oft vor den Latz geknallt bekommt. Sobald man allerdings mit ihr konfrontiert wird, ist sie reizvoll, interessant und definitiv einen Versuch wert. Fünf Musiker haben sich vor 13 Jahren in Mexiko zusammengetan, um ihre ganz eigene Version vom Folk Metal zu kredenzen. Das Besondere hierbei ist, dass sich CABRAKAÄN hierbei mit den eigenen mexikanischen Wurzeln und Kulturen beschäftigt und dies auch recht authentisch umzusetzen weiß.
Und wie? Einerseits werden die Texte auf Spanisch oder Náhuatl, der Sprache der Azteken, gesungen, anderseits sorgen traditionelle Folklore-Instrumente wie Percussions, Violinen und Flöten für das gewisse Flair, obgleich Frontsängerin Pat Cuikani und Schlagzeuger Marko Cipäktli – beide haben die Band 2012 gegründet – den exotischen Anteil im schönen Gleichgewicht zum mal opernhaften, mal etwas derberen Metal einzusetzen wissen. Ihr merkt schon, für das Alleinstellungsmerkmal ist bei CABRAKAÄN gesorgt.
Während die Mixtur vor vier Jahren auf dem "Cem Anahuac My Home"-Debüt noch etwas unausgewogen war, hat das Quintett, das mittlerweile von Toluca nach Calgary, Kanada, umgesiedelt ist, auf seinem zweiten Alben zum ganz eigenen Sound gefunden. Die Riffings sind heftig und gehen durch Mark und Bein, Pat weiß ihre durchaus kräftige Stimme variabel zu gebrauchen und der opernhafte Touch der neun Kompositionen verleiht ihnen eine gewisse Tiefe. Nein, von Easy-listening ist auf "Aztlán" keine Spur und beim Anfangsduo 'Tomantzin'/'Fuego' ist man vom Augenbrauchen-Hochziehen nicht allzu weit entfernt. Doch gewöhnt man sich erst einmal an den ganz eigenen Sound, an diese Mixtur aus mexikanischer Folklore und symphonischem Female-Fronted-Metal mit punktuellem Black'n'Death-Stahleinsatz, findet man Gefallen sowohl an der Dynamik als auch an Songs wie 'Luces Y Sombras', 'Mictlán' und 'La Cigarra', ohne Gefahr zu laufen, die Balance zu verlieren. Von insgesamt drei Stücken erwarten uns zum Ende hin auch die englischen Versionen und es ist schon erstaunlich, wie viel Atmosphäre und Aura die mesoamerikanische Klangfarbe, vor allem die Vocals auf Náhuatl, ausmachen.
Nein, man muss definitiv offen für etwas Neues sein, kann ich doch auch Hörer verstehen, die keinen Zugang zu "Aztlán" finden. Und Hand aufs Herz, auch ich habe lange gebraucht, um durch das wilde Dickicht verschiedenster Einflüsse und Klangfarben den Weg zum Ufer zu entdecken. Doch heutzutage, vor allem im Metal, ist ein authentisches Alleinstellungsmerkmal immens wichtig, und das haben die CABRAKAÄN-Musiker allemale. Man darf gespannt sein, wohin sich die Reise der Mannschaft noch entwickelt. Spannend ist die Combo, ist ihre Musik, ist ihre Ausrichtung definitiv.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp