CAD - Ctrl-Alt-Del
Mehr über Cad
- Genre:
- Nu Metal
- Stepping Stone
- Sound Machine
- Accelaretor
- Revulsion
- Manchild
- War Between Two Tribes
- Newer Age
- Ground Loop
- Bitter Pills
- Virtual Sky
Die Mucke von CTRL-ALT-DEL (CAD) ist "wat modernes". Neben Einflüssen von A PERFECT CIRCLE und BLACKEYED BLONDE, müssen in erster Linie KORN als Vergleich herhalten. Das Ganze hört sich an sich nicht schlecht an, doch das polnische Quintett lässt noch einiges an Eigenständigkeit und Kontinuität vermissen, sofern man beim Nu Metal/Crossover davon sprechen kann.
Der Opener 'Stepping Stone' ist ein richtiger Ohrwurm und mit einem unnachahmlichen Refrain gesegnet. Könnte der Opener auch von INCUBUS stammen, so versprüht der Midtempo-Stampfer 'Sound Machine' ein gewisses orientalisches Flair, kombiniert mit A PERFECT CIRCLE-Gitarrensounds. 'Accelerator' auf der anderen Seite wirkt wie eine moderne Version von ACCEPTs Klassiker 'Generation Clash', nur mit dem Unterschied, dass hier Loops und Drummaschinen zum Einsatz kommen. Allen voran der Bass und die kurzzeitig schnellen, rockigen Parts können voll überzeugen. Während 'Revulsion' eher einen Schuss in den Ofen darstellt, kann das FILTERartige 'Manchild' mit KORNmäßigen Backgroundvocals und einem genialen Songwriting glänzen. 'War Between Two Tribes' geht in die selbe Richtung, nur mit dem Unterschied, dass die Gitarren nicht so tief gestimmt sind, aber von der Stimmung her KORN dominieren. Auf der anderen Seite könnte 'Newer Age' auch von BLACKEYED BLONDE stammen, die Ende der Neunziger mit 'Boomerang' einen Semihit am Start hatten. Desweiteren ist noch 'Bitter Pills' zu nennen, das mich sehr stark an die türkische Progressive-Rock-Band COMMA erinnert, aber auch sehr gut die Stimmung auf dem FEAR FACTORY-Meisterwerk "Demanufacture" auffängt. Härtetechnisch lassen es aber die Polen nicht ansatzweise so krachen wie die Cyber-Metal-Pioniere. Den Abschluss bildet 'Virtual Sky', das eher in Richtung PRODIGY tendiert.
Insgesamt ein eher zwiespältiges Werk, da die Stärke der Anspieltipps nicht das ganze Album konstant durchgehalten wird. Die Einflüsse des Quintetts schimmern immer wieder durch, auch wenn man den Musikern zugestehen muss, dass sie ab und an auch versuchen, einen eigenen Sound zu kreieren. Wer dennoch von sich behauptet, "open minded" zu sein, und mit der einen oder anderen Combo vertraut ist, kann sich die Anspieltipps mal reinpfeiffen.
Anspieltipps: Stepping Stone, Accelerator, Bitter Pills
- Redakteur:
- Tolga Karabagli
