CADAVERIA - Far Away From Conformity
Mehr über Cadaveria
- Genre:
- Horror Metal
- Label:
- Scarlet Records
- Release:
- 12.01.2004
- Blood And Comfusion
- Eleven Three O Three
- Irreverent Elegy
- The Divine Rapture
- Omen Of Delirium
- Call Me
- Out Body Experience
- Prayer Of Sorrow
- Vox Of Anti-Time
War schon der Vorgänger "The Shadows Madame" ein verdammt geiles Düster-Metal-Album, so verzaubern CADAVERIA uns auch mit ihrer neuen Offenbarung "Far Away From Conformity" mit einem eleganten Stilmix aus Death Metal, Black Metal, Hardcore und traditionellen Metal-Klängen, oder wie es die Italiener selber so passend bezeichnen: Horror Metal.
Im Mittelpunkt steht natürlich mal wieder Frontdame Cadaveria (ex-OPERA IX), die zusammen mit ihrem Sidekick Marcelo Santos (auch als NECRODEATH-Fronter Flegias bekannt) einige vielseitige Songs komponiert hat, bei der sie ihre breitgefächerte Stimme erneut in vollem Umfang ausnutzen kann: hier ein paar hohe Shouts, dort ein abgrundtiefes Grunzen, schließlich wieder einige hohe Screams in Abwechslung mit flehendem Flüstern. Auch der klare Gesang kommt im Vergleich zum Debüt viel öfter zur Entfaltung, muss aber den aggressiven Shouts meistens den Vortritt lassen, was den Härtefaktor von "Far Away From Conformity" deutlich anhebt.
Hinzu kommen einige tonnenschwere, auffallend moderne Riffs, die gepaart mit einem ordentlichen Bass-Groove (auch vom NECRODEATH-Viersaiter) ihre Wirkung nicht verfehlen und fast in jedem Song Anlass geben, die Matte im Midtempo durchzuschütteln. Bei `Out Body Experience´ rückt man sogar in die Nähe der Riffwalze BOLT THROWER, kann aber deren magische Wirkung aufgrund des (auf diesem Album einzigen) schwachen Songaufbaus nicht erreichen.
Sieht man mal von dieser Ausnahme ab, liefern uns CADAVERIA acht gute bis sehr gute Stücke, die gerade wegen der vielseitigen Stimme der Sängerin schwer einzuordnen sind.
`The Divine Rapture´ klingt wie eine härtere Version eines BLACK SABBATH-Gassenhauers, bei `Eleven Three O Three´ kontrastieren moderne Riffs und aggressive Shouts mit einem rockigen Solo, `Irrevent Elegy´ vereint durch gezielte Dynamik traditionelle Elemente mit der Moderne und das abschließende `Vox Of Anti-Time´ ist ein astreiner Heavy-Metal-Song geworden.
Variation ist also Trumpf, jedoch driften CADAVERIA niemals in wirre Strukturen ab, sondern lassen ihre Songs trotz zahlreichen Tempowechseln und der unterschiedlichen Herangehensweise stets nachvollziehbar erscheinen.
Dafür, aber vor allem für das wirklich starke Songmaterial auf "Far Away From Conformit" gilt der Band mein uneingeschränkter Respekt. Dieser wäre sogar noch eine Nummer größer, wenn man sich bei `Omen Of Delirium´ nicht rotzfrech beim Einstiegsriff von `Roswell `47´ von HYPOCRISY bedient hätte. Dies gibt leichte Abzüge in der B-Note, ändert aber keinesfalls etwas daran, dass die Italiener erneut ein über alle Maßen empfehlenswertes Album eingespielt haben.
Anspieltipps: Blood And Confusion, Irreverent Elegy, Call Me
- Redakteur:
- Björn Backes