CADAVERIA - The Shadows Madame
Mehr über Cadaveria
- Genre:
- symphonischer Black Metal
- Label:
- Scarlet
- Release:
- 25.03.2002
- Spell
- Declaration Of Spiritual Independence
- In Memory Of Shadow's Madame
- Circle Of Eternal Becoming
- The Magic Rebirth
- Black Glory
- Absolut Vacuum
CADAVERIA ist eine neu gegründete, italienische Band, die von zwei Ex-Mitgliedern der in Italien relativ populären OPERA IX ins Leben gerufen wurde und die symphonischem, düsterem Horror/Black Metal frönen. Auch zwei Mitglieder der vorzüglichen italienischen Black-Thrasher NECRODEATH sind mit an Bord (wobei ich Drummer Marcelo "Flegias" Santos als NECRODEATH-Sänger und Ex-OPERA-IX-Member jetzt irgendwie doppelt genannt habe). Für die Vocals ist eine Frau mit dem schönen Namen Cadaveria verantwortlich. Die Namensgeberin der Truppe, die mit ihrem markigen Organ der Band auch gleich einen eigenen Stempel aufdrückt, ist übrigens der zweite OPERA-IX-Abgang.
Der Opener "Spell" startet zwar mit einem THERION-mäßigem Chor und lässt Großes erhoffen, dem das Album dann letztendlich aber doch nicht voll gerecht wird. Denn der Gesang besteht zu großen Teilen aus aggressiven, düster angehauchten Schreien, manchmal geht das sogar noch ein Stück abwärts in Richtung Growling. Wobei Madame Cadaveria bei diesen gelegentlichen, räudig-dunklen Ausbrüchen ihren männlichen Kollegen in nichts nachsteht. Was allerdings am Gesang zu bemängeln ist, ist die Tatsache, dass sie die meiste Zeit in der gleichen Tonlage herumschreit, was doch ein wenig unausgegoren wirkt. So bekommt die eigentlich atmosphärisch wirkungsvolle Darstellung einen unangenehmen Kaugummi-Charakter. Positiv ist, dass die spärlich eingesetzten Keyboardklänge nicht die restlichen Instrumente zukleistern, sondern schön im Hintergrund bleiben und somit fast distanziert, wie aus einer anderen dunklen Dimension kommend, klingen.
Wenn ich jetzt den Blick aber mal über das Gesamtwerk schweifen lasse, dann muss ich sagen, dass es zwar einige lichte Momente gibt, dass aber auf der anderen Seite auch vieles Stückwerk bleibt. Mit anderen Worten ausgedrückt, es gibt zwei bis drei herausragende Songs auf der Scheibe ("Spell", "The Magic Rebirth", "Absolut Vacuum"), während der Rest über den Status "Füller" nicht hinauskommen will.
So bin ich etwas hin und her gerissen, weil die Musik zwar eine düstere Atmosphäre zeichnet und auch durchaus mitreißen kann. Dem gegenüber steht aber die Eindimensionalität, dass nämlich die ganze Chose (zumindest für mich) nach einer Weile doch etwas langweilig und gedehnt wirkt. Das ist das einzige größere Manko: Die klanglichen als auch songschreiberischen Mittel, die in mystische Dimensionen entführen (sollen), sind zu eingeschränkt und wiederholen sich dementsprechend permanent. Diese Umsetzung ist wie gesagt nur teilweise gelungen, dann aber auch richtig gut. Ein "Licht-und-Schatten"-Album eben.
Anspieltipps: Spell, The Magic Rebirth
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer