CADAVERIC INCUBATOR - Sermons Of The Devouring Dead
Mehr über Cadaveric Incubator
- Genre:
- Death Metal / Grind
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Hells Headbangers
- Release:
- 13.10.2017
- Gravestench Asphyxiation
- Hideous Premonition
- Cadaveric Incubator
- The Covenant Of Gore
- Cold In Casket
- Rite Of Eibon
- Massacred
- Swarming Decay
- Unburied Abominations
- Conceived In Filth
- The Undead Fiend
- Horrific Festering Plagues
Der Underground zeigt seine fiese Fratze.
Wenn die finnische Untergrundkapelle CADAVERIC INCUBATOR mit ihrem Debütalbum "Sermons Of The Devouring Dead" zum Tanz bittet, wird einmal mehr hörbar, wie rumpelig, lärmend, chaotisch Death Metal dereinst gestartet ist. In all den perfekt produzierten, groovig drückenden Produktionen der letzten Jahre ist die unkontrollierbare Anarchie der Gründerväter schließlich kaum noch auffindbar. Ich persönlich fühle mich zwar mit den modernen Todesbleivertretern wohler, doch gelegentlich macht so ein morbider Gruftenausflug natürlich auch mal Laune.
Der größte Unterschied zu frühen CARCASS oder BLASPHEMY liegt beim Untotennachwuchs wohl im unverkennbar verstärkten Augenzwinkern. GROSSTY, FUN AT THE MORGUE, oder eben CADAVERIC INCUBATOR – die jeweiligen Herrschaften haben sichtlich Spaß bei der Sache, sozusagen musikalischen Gore zu vertonen, garniert mit comichaften, eher belustigenden als gruseligen Coverartworks. Der musikalische Output selbst ist dabei durchaus ernst zu nehmen. Ein- bis dreiminütiges Gedresche mit chaotischen Grindausritten, metzelartigem Geblaste und morbidem Gegrunze, tiefschwarzer Atmosphäre, das vollständige Fehlen von nachvollziehbaren Hooks und Melodielinien – auch CADAVERIC INCUBATOR liefert einen kannibalistischen Bastard ab, der nichts mehr scheut als das Tageslicht bzw. eben geglättete Modern-Metal-Klänge.
Es ist aber auch nicht abzustreiten, dass "Sermons Of The Devouring Dead" an nur zwei oder drei Stellen andeutet, mehr als nur eine kurzfristig kurzweiliger Soundtrack für die nächste Zombieparty sein zu können. Wenn nämlich 'Rite Of Eibon' oder 'Conceived In Filth' ihre ungewöhnlich lange Spielzeit von über drei Minuten nutzen, um andeutungsweise so etwas wie Dynamik zu entwickeln und als beinahe komplette Songs dem fragmentarischen Gemetzel gegenüberstehen, lässt sich schon ausmalen, dass weniger Grind, weniger morbider Witz, mehr Ernsthaftigkeit, etwas mehr Fokus durchaus auch eine solche Schlachtplatte dauerhaft interessant machen könnte. Ich für meinen Teil bleibe dabei: Death Metal der ganz, ganz alten Schule ist gelegentlich mal wieder ganz amüsant, heutige Vertreter wie BILLY BOY IN POISON oder auch GADGET haben die jeweilige Death- bzw. Grind-Kultur aber bereits auf ein anderes Level gehoben.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Timon Krause