CADAVRES DE TORTUGAS - Incarnation
Mehr über Cadavres De Tortugas
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Hardebaran
- Panic Attack
- Castaway
- War Dance
- Time Trap
- UBQT
- Password Showdown
- Vuetro
- Dial 666
- Syco I
- Anima
- El Mensajero
- Eso Es
- Diablo Deluxe [Video]
Tribal Thrash aus Ungarn.
EKTOMORF!!!! wird da normalerweise geschrien. Aber hier geht es nicht um die Csaba`s und ihre Summer Breeze-Nationalband, hier kommt was ganz anderes durch den Äther nach Deutschland gerauscht.
CADAVRES DE TORTUGAS nennt sich das Quartett aus dem auf ungarisch sicherlich leicht über die Lippen zu bringenden Örtchen Székesfehérvár. Und selbiges will im Windschatten der obig genannten Band zu Ruhm und Ehre außerhalb seines Heimatlands gelangen. In ihrer Heimat sind die Kadaver schon weit über den Geheimtipp hinaus und lassen keinen angebotenen Livegig aus.
Mit ihrem jüngsten Werk "Incarnation" präsentieren Frontmann Péter Körmöczi und Co ihr mittlerweile viertes selbstproduziertes Album und schlagen wieder mit voller Härte in die Bresche, die sie mit "Salvo Karma" oder "Our Way" vorgelegt haben.
Das Besondere an dieser selbsternannten Tribal-Band ist die Sprache ihrer Texte. Anders als Zoltán von EKTOMORF schreit Körmöczi seine Lyrics entweder auf Englisch oder Spanisch ins Mikro. Die angepriesenen Tribal-Elemente begrenzen sich hingegen wohl auf Material aus alten "KingKong"-Filmen oder abgeguckten SEPULTURA-Drumsessions. Nebst dem Schildkrötenmonogramm, das fleißig auf die CD und das Booklet gedruckt wurde, hat die Band ansonsten aber redlich wenig mit Tribal zu tun.
Ich würde CADAVRES DE TORTUGAS eher als reine Thrashband mit starken Hardcore-Anleihen bezeichnen. Denn die zwölf Songs, die einem dargeboten werden, haben es in sich. Die Rhythmusgitarre stellt mit den energisch eingeprügelten Drums ein solides Krachfundament dar, auf dem sich Sänger und Leadgitarre nach Belieben austoben können. Das hat Vor,- und Nachteile: Wenn sich der Leadgitarrist mal in unsäglich verzerrten und schiefen Riffs verfängt, macht einem der coole Backgroundsound glauben, dass das Chaos tatsächlich gewollt ist, anders herum kommt einem auch das beste Riff nicht stark genug hervor, weil die Rhythmussektion so ziemlich alles umhaut, was an anderweitigem Klang dargeboten wird.
Empfehlenswert für SEPULTURA- und SOULFLY-Fans, die nichts mit dem hüpfkompatiblen Geschrammel von Max und seiner NoName-Backgroundtruppe anfangen können oder mit der neu erschienenen Selbstkastration von SEPULTURA Probleme haben.
Tröstet über so einiges Übel der großen Bands hinweg, aber auch nicht auf Dauer, da die Platte nicht einprägsam genug ist, als dass man sie immer wieder hören könnte.
On stage sicherlich eine Macht, bin gespannt auf den ersten Deutschlandbesuch.
Anspieltipps: Castaway, Time Trap, Panic Attack
- Redakteur:
- Michael Kulueke