CADILLäC BLOOD - Salt : Fruit : Liquor
Mehr über Cadilläc Blood
- Genre:
- Classic / Hard / Heavy Rock
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- EIgenproduktion
- Release:
- 28.08.2020
- Let’s Rock
- Frozen
- Pain
- Stay Strong
- Immortal Night
- Doom Chaser
- Pretty
- Ballade Of Being Brave
- R.I.P.
- Better Call Saul
- Land Of the Runes
Rock von der baltischen Südküste
Der Reiz, auch mal neue und unbekanntere Bands beziehungsweise deren Alben zu rezensieren, ist bei mir stets präsent. Und auch Im Falle von CADILLÄC BLOOD war ich gespannt, was da auf mich zukommen sollte. Die Band besteht seit 2015 und stammt von der baltischen Südküste, wie sie ihre Heimat liebevoll bezeichnet. Geografisch genauer eingegrenzt bedeutet das Wismar und Schwerin. Nordeutscher Heavy Rock steht also auf dem Programm, das in Eigenregie vertriebene Album schimpft sich "Salt : Fruit : Liquor".
Sie machen es einem allerdings nicht leicht, die vier Jungs. Es beginnt bereits mit der mühseligen Recherche; die Informationen im Netz sind eher spärlich. Zudem ist der Bandname an einen Song von VOLBEAT angelehnt, was die Sache nicht einfacher gestaltet. Aber es kommt ja auf die Musik an. Diesbezüglich scheint die Band ihren Stil noch nicht so richtig gefunden zu haben. Man verarbeitet diverse Musikstile und orientiert sich dabei an vielen Vorbildern. Manchmal ist es lupenreiner Punk, wie bei dem durchaus fetzigen Song 'Pretty', manchmal bekommen wir Doom-Metal serviert und dann besinnt man sich wieder auf die gute, alte Rock'n'Roll-Attitude, wie wir sie von MOTÖRHEAD gewohnt waren. Das Album wurde in sechs Tagen eingespielt, das kann von der Produktion her gut werden, muss aber nicht. Sicher, CADILLÄC BLOOD möchte nicht perfekt wirken, sondern einfach nur Rockmusik abfeiern. Allerdings bleibt die Originalität dabei ziemlich auf der Strecke und die bisweilen langweiligen Songstrukturen hat man schon wahrlich oft hören dürfen. Zumindest einen musikalischen Höhepunkt hat aber auch diese Platte zu bieten. Die Rede ist von einem neun Minuten langen Track namens 'Land Of The Runes', der episch daher kommt, sich spannungstechnisch gut aufbaut, dessen Riff auch im Hirn kleben bleibt und der zeigt, was die Band vom Songwriting her eigentlich drauf hat. Bitte mehr davon beim nächsten Mal.
Das Ganze ist für die Clubs und Bikertreffen gedacht und dort wird ziemlich die Post abgehen. Das belegt allein schon die beeindruckende Liste an Konzerten, die CADILLÄC BLOOD bereits absolviert hat. Was das hier vorliegende Album angeht: Daran dürfte der Titel "Salt : Fruit : Liquor" noch das Originellste sein. Es sei denn, man steht auf frühpurbertäre Geschmacksverwirrungen, dann mag auch das fürchertliche Albumcover gerade so als originell durchgehen. Für Leute, die auf die "Garage Days"-Geschichten von METALLICA abfahren, dürfte die Platte vielleicht dennoch eine gewisse Faszination ausüben. Ich denke, die Band hat zwar Potential, kann das hier jedoch noch lange nicht ausschöpfen. Dazu fehlt es im Gegensatz zu anderen Bands, die sich aus dem Untergrund aufmachen, noch in vielerlei Hinsicht.
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Frank Wilkens