CADUFF, GELGIA - Pythoness
Mehr über Caduff, Gelgia
- Genre:
- Rockoper
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Thunderdome / Non Stop Music
- Release:
- 11.09.2009
- Metal Silence
- Fairytale
- Puppet Play
- Disconnected
- The World´s End
- Pythoness
- Kissed By Medusa
- Aglossia
- Divided Heart
- Prophet Of Insanity
- My Last Dream
- Towards You
Sanfte Rockoper mit Esoterik-Einschlag.
Der Name GELGIA CADUFF dürfte in Deutschland nur einer Minderheit etwas sagen, doch in ihrer Heimat gehören die Schweizerin und ihre Band CELL DEVISION bereits zum musikalischen Inventar. Nun betritt die hübsche Dame Solopfade und hat sich für dieses Projekt keinen leichten Tobak ausgesucht. Statt dessen präsentiert sie uns eine Rockoper mit dem Namen "Phythoness" (was übersetzt "Die Schlangenpriesterin" bedeutet), die die biblische Geschichte von Samson und Delila erzählt. Aber auch Leute, die nicht zur Sonntagsschule gegangen sind, können der Scheibe vielleicht etwas abgewinnen - soweit ein Faible für sanfte Klänge und auch ein wenig Esoterik vorhanden ist, denn immerhin verlautet der Pressetext: "12 Songs, 12 Kapitel, 12 Tierkreiszeichen, 12 Bilder im Kreislauf der Natur."
Klingt abgehoben, entpuppt sich glücklicherweise aber zu einem soliden Gesamtkonzept, in dessen Mittelpunkt die Ausnahmestimme Gelgias steht. Der Opener 'Metal Silence' mag den Hörer vielleicht zuerst etwas auf den Holzweg locken - immerhin gibt es hier rein gar nichts, was auch nur im geringsten mit Metal zu tun hätte - doch gewöhnt man sich erst einmal an den eigenwillgen Sprechgesang im Erzählstil, so wird man bald auch mit wundervollen Melodien und einer Sängerin, die ihre volle Bandbreite zeigt, belohnt. Richtig zur Sache geht es in keinem der zwölf Stücke, auch wenn mit 'At World's End' und anderen Liedern immer wieder einmal ein paar rockigere Töne angeschlagen werden. Dennoch ist der Grundton von "Pythoness" sehr balladesk und ruhig, langweilig wird es zum Glück aber trotzdem nicht, immer wieder lockern neue Einfälle das Bild auf und erwecken das Interesse wieder. So ist 'Disconnected' eine wahre Gänsehautballade während der Titeltrack 'Pythoness' mit orientalischen Klängen und sogar einer Prise Bollywood-Charme aufwartet. Hier und da wirkt das Werk ein wenig allzu affektiert und konstruiert, doch der Gesamteindruck ist dennoch überwiegend positiv.
Natürlich ist eine Rockoper nicht nur etwas für die Ohren, und so gehört zu der CD ein passendes Buch, das bei der Rezension allerdings nicht vorlag. Auch live kann man sich in die Welt der Schlangenpriesterin entführen lassen, die Produktion wartet nicht nur mit GELGIA CADUFF sondern auch mit Tänzern, Schauspielern, Videoanimationen und einer atmosphärischen Lichtshow auf. Doch wem das zuviel ist, der kann sich mit der CD zumindest ein Stück dieser Magie nach Hause holen. Ein perfekter Soundtrack für die kalten und besinnlichen Wintermonate.
Anspieltipps: At World's End, Disconnected, Phythoness
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Ricarda Schwoebel