CAFFERY, CHRIS - Your Heaven Is Real
Mehr über Caffery, Chris
- Genre:
- Heavy Rock / Metal
- ∅-Note:
- 4.50
- Label:
- Metalville / Rough Trade
- Release:
- 31.07.2015
- Your Heaven Is Real
- Arm And A Leg
- Just Fine
- Why?
- Damned If You Do, Dead If You Don't
- Hot Wheelz
- I Never Knew
- Sick And Tired
- Death By Design
- 2 26 15
- Too Soon To Be Too Late
- Over And Over
- Come Home
In der Band unersetzlich, solo jedoch weiterhin auf einem ganz anderen Level!
Strategisch hätte man den Release des neuen Soloalbums von SAVATAGE/TSO-Saitenhexer Chris Caffery kaum besser platzieren können. Am gleichen Wochenende, an dem er auf den Schlammfeldern von Wacken eine wahrhaftig denkwürdige Show spielen durfte, erscheint nun auch "Your Heaven Is Real", welches angesichts der jüngsten Quantenschritte im SAVATAGE-Camp heiß erwartet werden durfte. Der ersten Euphorie über die Rückkehr des Solokünstlers Caffery folgt dann aber schneller als erwartet die Ernüchterung: Das Material ist mal wieder ziemlich dürftig, das Songwriting ist nur dann anständig, sobald Caffery bei der Ideenschmiede O'Neill/Oliva abkupfert, und als Frontmann ist der blonde Endvierziger nicht mal ansatzweise so stark wie an den sechs Saiten. Ergo: es ist ziemlich schwierig im neuen Anlauf zu punkten!
Genauso wie auf den letzten Soloscheiben fehlt auch diesmal die klare Marschrichtung. Einzelne Tracks im DOCTOR BUTCHER-Design zeigen eine Rückbesinnung auf die SAVA-Old-School-Kante, sind aber letztendlich nicht sonderlich spannend arrangiert und fallen rasch durchs Raster. Versucht Caffery es dann etwas experimenteller, fliegen ihm die Fremdzitate nur so um die Ohren: 'Why?' wäre zum Beispiel ohne die bekannten 'Morphine Child'-Riffs kaum möglich gewesen. Aber auch ein akustisches Stücke wie 'Over And Over' umkurvt das Ziel des schlüssigen Songwritings ziemlich ungeschickt. Die Emotionen bleiben auf der Strecke, die Performance am Mikro ist immer noch nicht mitreißend, und am Ende bleibt lediglich ein weiterer zweitklassiger Song, wie man ihn auf "Your Heaven Is Real" viel zu häufig antrifft.
Immerhin ist die Gitarrenarbeit bemerkenswert und lockt in einigen wenigen Momenten ein knappes Lächeln heraus. Doch eines macht diese Scheibe am Ende wieder sehr deutlich: Abgesehen von Jon Oliva selbst funktionieren die SAVATAGE-Musiker nur dann, wenn sie als Verbund agieren. Das gilt für Caffery genauso wie für seinen Kollegen Stevens, der bei CIRCLE II CIRCLE seit Jahren nichts Bahnbrechendes mehr entwerfen konnte. Wenn also ein weiteres Argument für eine langfristige Reunion der Legende gesucht wird, dann wohl das Scheitern seiner einzelnen Figuren auf dem Solomarkt - und leider eben auch ein Album wie "Your Heaven Is Real"!
Anspieltipp: Come Home, Your Heaven Is Real
- Note:
- 4.50
- Redakteur:
- Björn Backes