CAGE - Science Of Annihilation
Mehr über Cage
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- MusicBuyMail
- Release:
- 22.05.2009
- The Power That Feeds
- Planet Crusher
- Scarlet Witch
- Spirit Of Vengeance
- Black River Falls
- Operation Overlord
- Power Of A God
- Speed Kills
- Stranger In Black
- Die Glocke
- Spectre Of War
- Science Of Annihilation
- At The Edge Of The Infinite
CAGE, zum Fünften. Und wieder liefern sie erstklassige Arbeit ab.
Manchen Bands scheint der (kommerzielle) Erfolg nicht vergönnt zu sein. Während es eine Band wie HAMMERFALL mit einem eher durchschnittlichen Album bis in die Top-10 der Verkaufscharts schafft, spielen andere Bands in fast leeren Clubs, obwohl sie eine großartige Scheibe nach der anderen veröffentlichen. MORGANA LEFAY ist hierfür ein gutes Beispiel, und eben CAGE.
Die Band aus San Diego konnte schon vor zehn Jahren den "Unerhört!"-Wettbewerb des Rock-Hard-Magazins gewinnen, und vor allem auch mit den letzten beiden Alben "Darker Than Black" und "Hell Destroyer" überzeugten sie bei den einschlägigen Magazinen. So belegten CAGE beispielsweise beim Sound-Check des Heavy-Magazins mit eben diesen Scheiben jeweils den ersten Platz. Aber beim Großteil der metal-hörenden Bevölkerung konnten sie sich bislang nicht ausreichend Gehör verschaffen. Es bleibt nur zu hoffen, dass sich dies mit dem neuen Album "Science Of Annihilation" ändert.
Das Potenzial hat diese Scheibe jedenfalls, denn sämtliche Songs bewegen sich auf höchstem power-metallischem Niveau. Schon der Opener 'Planet Crusher' hat eigentlich alles, was ein ordentlicher Metal-Song braucht: Die beiden Gitarristen Dave Garcia und Anthony Wayne McGinnis schütteln ein Gitarrenriff nach dem anderen aus dem Ärmel, die Rhythmusabteilung um Bassist Mike Giordano und Ex-PSYCHOTIC-WALTZ-Drummer Norm Leggio sorgt für den nötigen Druck nach vorne, und Sean Peck singt zwar hoch, aber eben auch wie ein junger Gott. Das Tempo ist - wie man es von CAGE gewohnt ist - ausgesprochen hoch, aber Tempo- und Rhythmuswechsel sorgen für die nötige Abwechslung.
Überhaupt sind CAGE auf "Science Of Annihilation" wieder einmal sehr flott unterwegs, ohne jedoch fehlende Melodien mit einem höheren Tempo kompensieren zu müssen. Songs wie 'Scarlet Witch', 'Power Of A God' und vor allem 'Stranger In Black' packen einen schon nach kurzer Zeit, und sie lassen einen anschließend dann kaum noch los.
Die Vergleiche mit JUDAS PRIEST können CAGE aber auch mit diesem Album nicht völlig ablegen. Beispielsweise 'Spirit Of Vengeance' oder 'Operation Overlord' sind doch recht stark von den englischen Metal-Pionieren beeinflusst. Da man solche Songs - vor allem nicht in dieser Qualität - von Halford, Tipton, Downing & Co. aber wohl nie mehr hören wird, ist das überhaupt nicht tragisch.
Weitere auffällige Einflüsse sind etwa ICED EARTH - zumindest die Frühwerke, als Jon Schaffer noch gute Songs geschrieben hat (z.B. 'Scarlet Witch', 'At The Edge Of The Infinite'). Und dass CAGE große Bewunderer von KING DIAMOND sind, weiß man spätestens seit "Hell Destroyer". Insbesondere die Gesangslinien von 'Black River Falls' erinnern an den Dänen, ohne jedoch eine Kopie zu sein. Im Gegenteil - jeder einzelne Song trägt die unverkennbare Handschrift von CAGE.
Ein Musterbeispiel hierfür ist auch das Schluss-Tripel 'Spectre Of War' / 'Science Of Annihilation' / 'At The Edge Of The Infinite'. Im ersten Teil gehen die Kalifornier vergleichsweise ruhig und äußerst melodisch zu Werke, ehe sie beim Titelsong wieder das Gaspedal ganz weit durchtreten. Der mehrstimmige Gesang, den CAGE recht häufig verwenden, kommt hier im Chorus besonders gut zur Geltung und stellt einen guten Gegensatz zum aggressiven Shouting während der Strophen dar. Und die Gitarrenmelodien bleiben auch nach dem Ende des Outros noch lange im Ohr hängen.
Alles in allem ist "Science Of Annihilation" ein großartiges Album geworden, an dem sich alle anderen Veröffentlichungen dieses Jahres messen lassen müssen (und sich vermutlich die Zähne ausbeißen). Es würde mich jedenfalls nicht wundern, wenn CAGE bei der Jahresabrechnung im Dezember ganz weit oben landen werden. Besser kann man Power Metal - im wahrsten Sinne des Wortes - nicht zelebrieren, und deswegen folgt an dieser Stelle nur noch eins: Kaufempfehlung, äh, -befehl!
Anspieltipps: Scarlet Witch, Black River Falls, Science Of Annihilation
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Martin Schaich