CAGE, THE - The Cage 2
Mehr über Cage, The
- Genre:
- Hard Rock
- Label:
- Frontiers Records
- Release:
- 22.05.2002
- Terra Toria
- Overload
- Life Love And Everything
- Balance Of Power
- Amore Silenzioso
- II
- Wind Of Change
- Theater Of Dreams
- What A Strange Thing Love Is
- Dazed And Confused
- Guardian Angel
- Poison Roses
Die musikalische Karriere des italienischen Gitarristen Dario Mollo begann bereits 1981 mit einer gewissen Band namens CROSSBONES. In den letzten Jahren ist er zum einen durch die Zusammenarbeit mit Glenn Hughes (Ex-DEEP PURPLE) unter dem Namen VOODOO HILL in Erscheinung getreten, und zum anderen eben durch eine erste THE-CAGE-Platte, die er zusammen mit dem ehemaligen BLACK-SABBATH-Sänger Tony Martin aufgenommen hat. Nun ist das Duo Dario Mollo / Tony Martin, verstärkt durch Tony Franklin (Bass), Dario Patti (Keyboards) und Roberto Gualdi (Drums), wieder da und legt unter dem Namen THE CAGE ihr zweites Album vor, das sich sinnigerweise "The Cage 2" nennt. Musikalisch haben wir es hierbei mit traditionellem Hard Rock zu tun, der immer wieder auch Einflüsse aus dem Blues aufweist, so dass sich durchaus Parallelen zu Bands wie WHITESNAKE auftun.
THE CAGE steigen mit "Terra Toria" ziemlich druckvoll in das Album ein, und schon beim ersten Song wird klar, wer hier die meisten Akzente setzt. Dario Mollo spielt in den Strophenteilen zwar ziemlich zurückgenommen, aber bei Bridge und Chorus kann er mit harten und auch schweren Riffs aufwarten. Doch auch Tony Martin kann dem Song mit seiner Stimme seinen Stempel aufdrücken - während sie größtenteils recht blues-mäßig klingt, kommt sie im Refrain ziemlich tief und noch kraftvoller als sonst daher. "Overload" ist dann ein Song im typischen Hard Rock-Stil, den Tony erneut mit seiner Blues-Stimme prägt, während Dario nur im Solo-Part auf sich aufmerksam machen kann. Anders sieht das schon wieder bei dem groovigen "Life Love And Everything" aus, bei dem er zahlreiche vertrackte Riffs aus dem Ärmel schüttelt. Auffällig ist bei diesem Song aber auch der Chorus, der mehrstimmig daherkommt. Bei "Balance Of Power" legen THE CAGE wieder einen Zahn zu, wobei sich Darios schnelle Gitarrenriffs gut mit Tonys Gesang ergänzt, der hier ganz wie zu früheren BLACK-SABBATH-Zeiten klingt. Dagegen spielt sich "Amore Silenzioso" eher im Midtempo-Bereich ab, obwohl Dario natürlich auch hier einige kraftvolle Riffs am Start hat. Die Instrumentalteile haben hier etwas Orientalisches, und gegen Ende des Songs kann sich vor allem der Drummer, Roberto Gualdi, in Szene setzen. "II" ist dann ein reines Instrumentalstück, das Dario Patti mit sphärischen Keyboardsounds unterlegt, aber die eigentlichen Akzente setzt hier natürlich wieder Dario Mollo mit seiner verfrickelten Spielweise. Mit "Wind Of Change" folgt anschließend ein sehr ruhiger Song, bei dem die Instrumentalisten größtenteils sehr zurückgenommen agieren und der dadurch hauptsächlich von Tonys Vocals lebt. Auch "Theater Of Dreams" kommt sehr verhalten und auch recht schleppend daher, und gerade im Refrain erinnert der Song etwas an RAINBOW. Mit "What A Strange Thing Love Is" kommt anschließend ein typischer Midtempo-Hard Rock-Song, und somit bleiben THE CAGE auch mit diesem Stück den etwas ruhigeren Tönen treu. "Dazed And Confused" ist dann - wie der Titel schon vermuten lässt - eine Cover-Version des LED-ZEPPELIN-Klassikers, und auch wenn Tony den Gesang von Robert Plant ziemlich gut trifft, so bevorzuge ich doch auch weiterhin das Original (musikalisch wurden einige Passagen nicht ganz so überzeugend umgesetzt). Das nachfolgende "Guardian Angel" beginnt mit melodischem, mehrstimmigem Gesang zwar ziemlich ruhig, aber im weiteren Verlauf geben THE CAGE dann wieder ordentlich Gas, was hauptsächlich am druckvollen Drumming liegt, aber auch an Darios zackigen Gitarrenriffs. Beim abschließenden "Poison Roses" wechseln sich dann immer wieder melodische Teile, wie beispielsweise der eingängige Refrain, mit kraftvollen Passagen, in denen Dario mit harten Gitarrenriffs aufwarten kann, ab.
"The Cage 2" ist im Großen und Ganzen eine sehr ordentliche Hard-Rock-Scheibe, bei der vor allem die beiden Protagonisten, Dario Mollo und Tony Martin, immer wieder zu überzeugen wissen. THE CAGE erfinden dabei den Hard Rock natürlich nicht neu, aber vom songwriterischen Standpunkt her bieten sie größtenteils recht gute Songs, die auch in einem zeitgemäßen Soundgewand daherkommen. Deshalb kann ich denjenigen, die auf klassischen Hard Rock stehen, nur empfehlen, in diese Scheibe einfach mal reinzuhören. Natürlich dürfen auch alle anderen "The Cage 2" gerne mal probehören, doch glaube ich, dass gerade Metal-Hörern der Anteil an ruhigeren Tönen etwas zu groß sein dürfte.
Anspieltipps: Terra Toria, Life Love And Everything, Guardian Angel
- Redakteur:
- Martin Schaich