CAGE, THE - The Third Cage
Mehr über Cage, The
- Genre:
- Heavy Rock / Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Frontiers Records / Soulfood
- Release:
- 20.01.2012
- Wicked World
- Cirque Du Freak
- Oh My Soul
- One Of The Few
- Still In Love With You
- Can't Stay Here
- Wardance
- Don't Know What It Is About You
- Blind Fury
- Violent Moon
Das dritte Album von Dario Mollo und Tony Martin - krachende Gitarren, erhabender Gesang.
Das dritte Album von Dario Mollo und Tony Martin - krachende Gitarren, erhabener Gesang.
Zehn Jahre mussten Fans der Kollaboration zwischen dem italienischen Produzenten und Saitenhexer Dario Mollo und dem Sangesbarden Tony Martin warten, bis der dritte Teil unter dem Banner THE CAGE das Licht der Welt erblickt. Das Album "The Third Cage" ist musikalisch keine große Überraschung geworden, denn Mollos kräftig treibende Riffs und Martins majestätischer Gesang sind weiterhin die Grundpfeiler ihrer Zusammenarbeit. Zum Glück.
Die Stärke der beiden Musikanten liegt in den schleppenden, treibenden und tiefen Riffs, die oftmals disharmonisch und mit teuflischen Dreiklängen daherkommen. Das ist alles in mächtige Stampfer und Groove-Songs verpackt, die bestimmt nicht ungewollt an BLACK SABBATH oder DIO erinnern. Natürlich hat da der ehemalige SABBATH-Frontmann Tony Martin auch einen erheblich Anteil daran, denn diese Art von maskulinem Ausfallschritt liegt dem Herrn einfach im Blut. 'Cirque Du Freak', 'Oh My Soul', 'Still In Love With You' oder auch 'Wardance' sind Paradebeispiele dafür und bringen das Metalblut automatisch auf Betriebstemperatur. Vielleicht ist das an der einen oder anderen Stelle ein bisschen zu viel Heldenverehrung oder Vergangenheitszitat, aber wen kümmert es, wenn das Ergebnis so klingt wie auf "The Third Cage"?
Diese Mid-Tempo-Dominanz versuchen Mollo und Martin mit ein paar Heavy-Rock-Songs ('Out Of The Few', 'Don't Know What It Is About You', 'Can't Stay Here') und temporeicheren Nummern ('Wicked World', 'Blind Fury') zu durchbrechen und das Gesamtbild aufzulockern. Gerade die Rocker sind jedoch etwas arg klassisch geraten und reichen ausschließlich zum kurzen Luftholen. Da geht viel Energie verloren und die Songs wirken nicht mehr so zwingend. Die abschließende Ballade 'Violent Moon' besticht durch gesanglich schöne Zweistimmigkeiten und einer netten orchestralen Instrumentierung, kann dem Rest des Albums qualitativ aber auch nicht ganz das Wasser reichen. Somit haben sich in die fünfzig Minuten auch ein paar Schwachstellen eingeschlichen, die nicht unbedingt völlig aus dem Rahmen fallen, aber eben den Spannungsbogen nicht über die gesamte Distanz aufrechterhalten können. Sehr schade.
Die Produktion von Dario Mollo ist dagegen gewohnt erdig und strotzt nur so vor Kraft. Das ist höchste Aufnahmekunst. Trotz der angesprochenen Füller kann ich dieses Album nur allen Rockfans ans Herz legen, die es gerne an den Ecken auch ein bisschen krachen lassen. Hochpoliert klingt definitiv anders. Lasst uns bitte nicht wieder zehn Jahre warten – von einer Konzertreise möchte ich erst gar nicht anfangen.
Anspieltipps: Cirque Du Freak, Oh My Soul, Still In Love With You
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Chris Staubach