CALL OF CHARON - Tales Of Tragedy
Mehr über Call Of Charon
- Genre:
- Death Metal / Deathcore
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Massacre Records
- Release:
- 01.08.2025
- Devil In The Darkness
- We Are One (An Ode To Murder)
- Ocean Grave
- Suffer In Silence
- The Demon King
- Already Dead
- Insomnia / Paranoia
- Words Of Separation
- They Come At Night
- One More Day
Deathcore ohne Grenzen!
Der Nörgler wird sicherlich beanstanden, dass die Jungs von CALL OF CHARON nach ihrer Bandgründung eine Ewigkeit benötigt haben, um endlich auch mal das eigene Material auf Konserve zu bannen. Immerhin hat es bis ins Jahr 2019 gedauert, bis die Jungs aus Duisburg ihre erste EP eingespielt haben, dicht gefolgt vom ersten vollwertigen Album drei Jahre später. Und wer in die Meckerei einsteigen mag, wird definitiv auch feststellen, dass die Band sich in der Mixtur aus Death Metal und Deathcore keine eigene Nische gebaut hat und in der Regel eher im Konsens untzerwegs ist. Und jetzt?
Ja, jetzt gar nix. Denn auch wenn die Herren auf "Tales Of Tragedy" keine Preise für besondere Kreativität gewinnen werden, ist die Darbietung in den zehn neuen Tracks bockstark und bietet nicht nur das eine oder andere technische Leckerli, sondern auch in Sachen vokale Performance und Gitarrenarbeit so manchen echten Aha-Moment, der CALL OF CHARON ein ganzes Stück weit von der Konkurrenz abhebt. Gut Ding will eben Weile haben, und trotz der eher konventionellen Machart knallt "Tales Of Tragedy" mit seiner dystopischen Atmosphäre, mit einer Reihe fetter Breakdowns, mit erheblicher Brachialität und mit einigen tollen, wenn auch manchmal versteckten Lead-Melodien, die vielleicht nicht im ersten Moment zünden, aber doch einen gewissen Wiedererkennungswert generieren, der die Platte immer weiter ins Kleinhrn reinfräst. Tracks wie 'Words Of Separation' und 'The Demon King' trümmern mächtig, die Stakkatos in 'Suffer In Silence' kicken den Allerwertesten durchs ganze Wohnzimer, und mit 'We Are One (An Ode To Murder)' und 'One More Day' kommen auch Freunde hymnischer Kost voll und ganz auf ihre Kosten. Die gelegentlichen Annäherungen an den Black-Metal-Sektor kann CALL OF CHARON schließlich als das wesentliche Alleinstellungsmerkmal sichern und hier zusätzliche Punkte einheimsen. Auch das mag nicht sonderlich ungewöhnlich klingen, wird hier aber auch atmosphärisch prima eingearbeitet und als Besonderheit geführt.
Am Ende des Tages stellt man schließlich fest, dass "Tales Of Tragedy" weitaus mehr Eigenheiten mitbringt, als im ersten Rutsch wahrgenommen. Folglich geht die Faust auch hier nach oben und bringt der Truppe eine klare Empfehlung für ihren zweiten Langspieler. Überraschend? Vielleicht, aber verdient auf jeden Fall!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes