CALLAHAN, THE - Hardpop
Mehr über Callahan, The
- Genre:
- Pop/Rock
- Label:
- Modernnoise / Cargo
- Release:
- 20.04.2007
- Baby I Miss You
- Melody That Counts
- Mayday
- The Saints
- Ordinary
- Dirty Little Angel
- Shooting Star
- If The World's So Small
- It's Worse To Die
- Server X
- Make It Alright
- The Callahan Anthem
Aus Stockholm kommen THE CALLAHAN zu uns und schicken sich an, das nächste große Ding zu werden. Das dieser Tage bei uns erscheinende Debüt-Album, das es im Heimatland des Fünfers schon seit Ende 2005 zu kaufen gibt, trägt den Titel "Hardpop", was im Grunde schon die perfekte Umschreibung für den Sound dieser Truppe ist. THE CALLAHAN mischen eingängig-fröhlichen Achtziger-Pop mit schrammeligem Indierock und den BEATLES, ergänzen das Ganze mit ziemlich aufdringlichen Synthie-Klängen, und ein bisschen von allem, was man halt heutzutage so braucht als hippe THE-Band. Somit reichen die Assoziationen beim Hören dieser Platte von den semi-legendären Landsleuten THE SOUNDS über Pop/Rock wie LIQUIDO bis hin zu THE STROKES. Sänger Andy hat eine recht weiche und nette Stimme, die aber zu dünn und zu normal ist, um wirklich nachhaltige Eindrücke zu hinterlassen. Die Gitarren agieren dezent im Hintergrund und setzen kaum Akzente. Die meisten Songs sind recht einfach gestrickt und gehen genau so schnell aus dem Ohr wieder raus wie sie anfangs drin waren.
Am brauchbarsten ist "Hardpop" immer dann, wenn mal wenigstens ansatzweise gerockt wird. Das ist der Fall beim peppigen Opener 'Baby I Miss You', dem in Richtung Britpop schielenden 'Ordinary' oder dem wirklich ziemlich coolen, ganz klar STROKES-beeinflussten 'Shooting Star'. Hier zeigt sich, dass THE CALLAHAN durchaus in der Lage sind, hitverdächtige Melodien mit ordentlich Drive und Frische zu verbinden. Wenn die vier Herren mit Dame nur nicht über weite Strecken ihrer Platte eine leidenschaftliche Beziehung zur Banalität pflegen würden! Supernetter, aber völlig charakterloser, fast schon gruselig naiver Zuckerwatte-Pop mit Alibi-Gitarre wie 'Melody That Counts' ist schon schwer zu ertragen. Schrecklich langweilig vor sich hinplätschernde Null-Nummern wie 'Dirty Little Angel' oder 'If The World's So Small' aber lassen einen alle Götter auf Knien preisen, dass sie uns die Skip-Taste geschenkt haben. Im Info steht was von zeitlosen Songs; da musste ich spontan an eine Bemerkung meines ex-Metalius-Weggefährten Christian denken, der mal ganz trocken meinte: "Zeitlos heißt doch nur, dass so'n Zeug schon immer scheiße war!" Man ist im Falle von "Hardpop" öfter mal geneigt, dem Mann zuzustimmen.
Ich bin mir sicher, dass THE CALLAHAN ihr Publikum finden werden. Weiterhin bin ich mir ebenfalls sicher, dass zu diesem Publikum wenige Menschen zählen werden, die öfter mal POWERMETAL.de lesen. Ich bin jedenfalls froh, dass ich dieses Review so gut wie fertig habe und die in meinen Augen arg belanglose und nervige CD dieser freundlichen Schweden wieder aus dem Player verbannen kann. Nach so viel trendy Pop-Rock brauche ich jetzt ganz dringend die heute angekommene neue ANNIHILATOR, um mir die Ohren wieder freizuspülen. Das hier ist jedenfalls ganz und gar nicht meine Baustelle.
Anspieltipps: Baby I Miss You, Ordinary, Shooting Star
- Redakteur:
- Martin van der Laan