CALLISTO - Providence
Mehr über Callisto
- Genre:
- Postrock/Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Fullsteam/Rough Trade
- Release:
- 27.03.2009
- In Session
- Rule The Blood
- Covenant Colour
- Eastern Era
- New Canaan
- Stasis
- Where The Spirits Tread
- Dead Weights
- Drying Moments (In A Gasping Land)
- Providence
CALLISTO nehmen sich Zeit. Manchmal ist das zuviel.
Worte fallen einem da nicht leicht in den Schoß, um das Werk dieser Finnen zu umschreiben und zu treffen. Deshalb hatte das ganze Teil auch einige Umdrehungen notwendig, sowohl im Laserdiscbereich wie auch im persönlichen Mentalzentrum, diesmal mit altem Oster-Prosecco aufgefrischt und erweitert. Ein recht massiver Brocken, wie er von so genannten Progressiven Bands nicht anders zu erwarten war. So viele Feinheiten, zurückgenommene Passagen, Melodiegesprengsel – das geht nicht so einfach nebenbei. Kein Beitrag lässt die Sechsminutengrenze ausser Hörweite. Es wird auch kein Beitrag für rockige Verhältnisse konventionell durchgetrieben, Schnellparts sucht das haarige Ohr vergebens. Postmetal wieder. Oder so.
Was bei den Heroen von ISIS auf "Panopticon" oder anderen vormaligen Meilensteinen des Genres aber auch schon gehört worden ist. Was hier gebraucht wird, ist Zeit, Zeit, Zeit und die Offenheit, ein Album auch mal wieder wegzulegen. Beschäftigung damit. Nächste und nächste Chance geben. Selbstüberprüfung, ob das überhaupt noch geht. Schwer, wird hier mal behauptet.
So tonnenschwer "Providence" nun schon länger auf dem Tische liegt, so schwermütig tonnenschwer ist nun das Proseccohirn geworden, als sich gerade das Titelstück einschwingt. Nachdem bereits Tenorsaxophone, MASTERS OF REALITY-Synthetikerklänge in diesem Album mitgeschwommen sind, haben sich hier gar Orgeleien hineingeschmuggelt. Was gut ist.
2001 noch als Post-Hardcore-Band gestartet, die in den seligen BREACH oder auch NEUROSIS ihre Haupteinflüsse fanden, ist man nun im finnischen Alter an dem Punkt angekommen, liebevoll zerteilte monolithische Musik zu kreieren. Das nennt sich dann ja wohl postpostmoderne Weiterentwicklung. Zum Anhörschwelgen aber reicht das Ganze dann oft gehört insgesamt nicht, dafür überbrücken die Herren doch teilweise zu langatmig. Vielleicht ist ja das "Ambientzeitalter" wirklich schon da. Was auch immer das ist.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben