CAMP JASON - Epiphany
Mehr über Camp Jason
- Genre:
- Post-Core
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- HRRL Records
- Tools Of Doom
- Warhead
- My Price
- Blue Sky
- Dead Eyes
- Subsequent Effect
- S.C.A.T.
- The End
- Abu Dun
- I Must
- Total Colibration
- Optik
- Prism
- Rado Paco
Neuentwicklungen mit innovativem Ansatz!
Wenn Wagemut belohnt wird, sollten sich die jüngsten Entwicklungen bei den Bremer-Hardcore-Undergroundlern von CAMP JASON auszahlen. Nach dem Release von "Get Rid Of It" realisierte die Band, dass die Maschen des Mainstreams zu eng für die kreative Ideenvielfalt der einzelnen Mitglieder sind, weshalb man den kurz des metallischen Alltags-Hardcores verließ. Freier, unkonventioneller und vor allem mit mehr Tiefgang wollte die Band künftig vorgehen - und dafür ist "Epiphany" ein beeindruckender Beweis.
CAMP JASON orientieren sich auf ihrem neuen Album vornehmlich an Combos wie MASTODON und LAMB OF GOD und verinnerlichten hierbei besonders deren Brachialität beim Songwriting. Die 14 neuen Stücke, die über einen Zeitraum von immerhin drei Jahren entstanden sind, versinnbildlichen den musikalischen Fortschritt, sind innovativ und mit einem Punch ausgestattet, der dem Tough-Guy-Core locker das Wasser abgräbt. Von der ersten Sekunde an zaubern CAMP JASON einen wütenden Crossover aus Neo-Thrash, (Post-)Hardcore und zeitgemäßem Metal hervor, dessen beklemmende Atmosphäre eine wahrlich vereinnahmende Wirkung hat, und der gerade in den langsamen Part seine ganze Intensität spielen lässt. Ist es im Opener 'Tools Of Doom' noch die unberechenbare Struktur, die für Begeisterung sorgt, fordern 'S.C.A.T.' und 'Rado Paco' spätestens in den doomigen Stakkatos ihren Tribut undd drücken einen nachhaltig an die Wand. Die Bandbreite ist unterdessen enorm: Monumentale Riff-Kaskaden wechseln sich ständig mit wüsten Gitarren-Eruptionen ab, massive Grooves fighten gegen die dezent eingesetzten, dafür aber unglaublich brutalen Shouts an, im Vordergrund werden zeitgleich kurze Melodie-Fragmente mit einer pumpenden Doublebass vermischt, und trotzdem bleibt das klangliche Gesamtbild zweifellos homogen und ist diesbezüglich auch nie gefährdet. Lediglich die Produktion wirkt ein bisschen klinisch und könnte stellenweise etwas mehr organischen Input vertragen. Gerade auf der Schlusslinie, wo das Tempo episodisch herausgenommen wird, macht sich dies bemerkbar und gefährdet leichtfertig die Intensität solcher Nummern wie 'Optik' und 'Abu Dun'.
Dennoch: Der Mut und der kompositorische Fortschritt sind beeindruckend und bringen die Band zumindest auf kreativer Ebene mehrere Schritte nach vorne. Fans von MASTODON und LAMB OF GOD sollten sich daher auf alle Fälle warmhören!
Anspieltipps: Rado Paco, Tools Of Doom, Blue Sky
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes