CAMPBELL AND THE BASTARD SONS, PHIL - The Age Of Absurdity
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2018
Mehr über Campbell And The Bastard Sons, Phil
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 26.01.2018
- Ringleader
- Freak Show
- Skin And Bones
- Gypsy Kiss
- Welcome To Hell
- Dark Days
- Dropping The Needle
- Step Into The Fire
- Get On Your Knees
- High Rule
- Into The Dark
Den Rock mit Löffeln gefressen
PHIL CAMPBELL hatte nach dem doch tragischen und traurigen Ende von MOTÖRHEAD eine recht schöne Idee: Klar möchte der Klampfer weiter an der Musik schrauben und natürlich sprüht er auch weiterhin vor Rock'n'Roll. Was ehemals seine "ALL STARR BAND" war, ist nun "& THE BASTARD SONS" – liegt recht nahe, musiziert Phil doch auf der vorliegenden Platte mit seinen Söhnen Todd, Dane und Tyla sowie Sänger Neil Starr.
Herausgekommen ist ein tolles Familienprojekt, was natürlich gewisse MOTÖRHEAD'sche Parallelen aufweist, aber trotzdem überraschend eigenständig und losgelöst klingt. Und da wir in einer doch recht verrückten Zeit leben, in der Vieles einem absurden Theaterstück entnommen zu sein scheint, wurden Titel der Scheibe sowie deren Artwork auch nicht zufällig gewählt. Ladies & gentlemen, welcome to "The Age Of Absurdity"!
Im Mittelpunkt steht natürlich das Riff. Das ist wie in 'Freak Show' mal dreckiger, in 'Skin & Bones' mal lässiger, in 'Gypsy Kiss' mal schneller oder in 'Welcome To Hell' mal kalt wie eine Hundeschnauze. Doch daneben macht Starr eine ziemlich star(r)ke Figur. Er versucht sich nichtkünstlich in den Mittelpunkt zu singen, sondern verleiht sämtlichen Songs das typische Rockflair. Er brüllt gekonnt ('Dropping The Needle'), hat die Coolness mit Löffeln gefressen ('Dark Days') oder lässt auch einmal Fünfe gerade sein ('Into The Dark'). Leider gibt es von besagtem Abschlusstrack viel zu wenig. Soll heißen, dass der Platte der eine oder andere Slow-Track speziell in der Albummitte ziemlich gut getan hätte.
Auch wenn mir an "The Age Of Absurdity" das letzte Quäntchen, das Zünglein an der Waage, das entscheidende Kriterium, warum die Platte zum Dauerbrenner im Auto werden sollte, einfach fehlt, haut uns der jahrelange MOTÖRHEAD-Klampfer eine wirklich coole Rockscheibe vor den Latz. Zugegeben, die Platte hätte besser im staubtrockenen Sommer bei 140 km/h auf der Autobahn mit Sonnenbrille auf der Nase wohl einen halben Notenpunkt zusätzlich eingebracht. Doch auch im ungemütlichen Januar gibt es viele Punkte an "The Age Of Absurdity", die Spaß machen und das Rockherz zumindest kurzweilig höher schlagen lassen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp