CAMPBELL, RICHARD - Frankenstein
Mehr über Campbell, Richard
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Just For Kicks
- Release:
- 01.02.2013
- Beyond The Night
- The Modern Prometheus
- The Spark Of Life
- A House Of Sorrow
- Shadow Of The Beast
- Fallen Angel
- Enslaved
- The Veil
- Retribution
- Walton's Reprise
- The Barren Sea
Ein gelungenes Konzeptalbum zum Literaturklassiker.
Ein Konzeptalbum mit mehreren Sängern, die eine Geschichte zum Leben erwecken? Seit einigen Jahren ist der Begriff "Rock Oper" nun eher mit den bombastischen Blockbustern von AVANTASIA verknüpft und wer bei RICHARD CAMPBELLs "Frankenstein" ähnliches erwartet, könnte sich einer gewissen Enttäuschung gegenübersehen.
Das liegt aber nicht an der Qualität dieses Albums, das, wie man bereits beim Titel vermuten kann, den Literaturklassiker von Mary Shelly in rockigem Gewande umsetzt, sondern eben an der falschen Erwartung.
CAMPBELL, der in bester Tradition als Multi-Instrumentalist alles, bis auf den Gesang, in die Hand genommen hat, wählt einen wesentlich narrativeren Stil und orientiert sich eher an progressiven Hard Rock Konzeptalben, wie sie beispielsweise TEN in bestechender Form vorlegte. Die Geschichte des modernen Prometheus wird also von mehreren Sängern vorgetragen, die zwar die verschiedenen Rollen der Geschichte übernehmen, in ihren Texten aber auch die Handlung erzählen und nicht nur ihr Gefühlsleben ausbreiten.
Instrumental wird dies sehr traditionell umrahmt, die einzelnen Lieder gehen ineinander über und beschränken sich auf die Standard-Instrumentierung, das Keyboard wird meist als Klavier oder Orgel eingesetzt und auf opulente Orchestrierungen wird verzichtet. Klasse statt Masse ist hier das Motto, das den Gesamteindruck des Albums sehr gut unterstützt. Dem Progressive Rock Freund dürften die anspruchsvollen Songstrukturen und Instrumentalpassagen gut gefallen, die eingängigen Gesangsparts sorgen aber dafür, dass das Ganze stets angenehm zu hören ist.
Vom flotten Opener 'Beyond The Night' an wird man in die Geschichte hineingezogen und erst mit dem letzten Ton von 'The Barren Sea' wieder entlassen. Die Übergänge zwischen den einzelnen Liedern sind kaum wahrnehmbar und es gibt keine merklichen Brüche im Gesamtbild. Dennoch funktioniert auch jedes Lied aus dem Kontext herausgehoben, was man Campbell hoch anrechnen muss.
"Frankenstein" ist so eine völlig runde Sache und bietet alles, was man von einem progressiven Metal Konzeptalbum erwarten kann. Freunde dieser Musik sollten also auf jeden Fall ein Ohr riskieren.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst