CAN - Soundtracks
Mehr über Can
- Genre:
- Krautrock / Psychedelic Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- PROM / Liberty Records (Transamerica)
- Deadlock
- Tango Whisk yman
- Deadlock
- Don't Turn The Light On, Leave Me Alone
- Soul Desert
- Mother Sky
- She Brings The Rain
Krautrock auf Film.
Vor der Veröffentlichung ihres zweiten regulären Studioalbums erschien mit "Can Soundtracks" eine Auswahl von Musikbeiträgen der Krautrockformation CAN zu den Filmen "Deadlock" (Roland Klick), "Cream - Schwabing-Report" (Leon Capetanos), "Mädchen... nur mit Gewalt" (Roger Fritz), "Deep End" (Jerzy Skolimowski) und "Ein großer graublauer Vogel" (Thomas Schamoni). Die Sammlung der von Irmin Schmidt (Orgel), Holger Czukay (Bass), Jaki Liebezeit (Percussion, Flöte), Michael Karoli (Gitarre) und Damo Suzuki (Stimme) zwischen November 1969 und August 1970 in den legendären Inner Space Studios aufgenommenen Score-Beiträge klingt mehr als vierzig Jahre später immer noch einnehmend.
Das quälend quäkende, blutig bluesig wie unter sengender Sonne dürstend sich dahinschleppende 'Deadlock' steht mit seiner morriconesken Schwermütigkeit in starkem Kontrast zur puderleichten, psychedelischen Träumerei des 'Tango Whiskyman', der tänzerisch sich wiegend und unwirklich flimmernd wie eine idyllischere Variante der Musik von THE DOORS wirken darf, bevor die kürzere aber dramatischere Instrumentalversion von 'Deadlock' (zugleich die Titelmelodie des Films) die entrückte Innerlichkeit des vorangegangenen Songs zerstört. Federnd, trippig, erdig und luftig zugleich tönen die rhythmisch orientierten, gitarrengetragenen Stücke 'Don't Turn The Light On, Leave Me Alone' und 'Soul Desert', wobei letzteres enorm von der soulig-bluesigen Stimme Malcolm Mooneys profitiert, der hier mit der Gitarre im Duett zu singen scheint.
Auf der anderen Seite hat CAN mit dem vierzehneinhalbminütigen 'Mother Sky' ein mal hart rockendes, dann wieder wie in Trance hypnotisch vor sich hin mäanderndes oder in Arabesken sich windendes Psych-Epos im Repertoire. Fast schon swingend psychedelisiert das extrem entspannte 'She Brings The Rain' die Hörerschaft schließlich wieder mit ganz idyllisch anmutenden Klängen. Auch hier ist wieder Malcolm Mooney zu hören, und die gesamte Atmosphäre des Stücks erinnert an die ruhigeren Werke von GRATEFUL DEAD.
Wer fließenden, überwiegend gemächlichen Psychrock zu schätzen weiß, sollte den facettenreichen "Can Soundtracks" eine Hörprobe gewähren, bei rund 35 Minuten Spielzeit am besten komplett und am Stück.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Eike Schmitz