CANCER CONSPIRACY, THE - Omega
Mehr über Cancer Conspiracy, The
- Genre:
- Progrock
- Label:
- Makemyday / ALIVE
- Release:
- 16.11.2007
- I
- II
- III
- IV
- V
- VI
- VII
- VIII
Ach ja, die 70er. Als die Hemden bunt und die Drogenfantasien noch bunter waren. Eine Zeit, in der Bands wie YES oder KING CRIMSON den Erdboden unsicher machen. Eine Zeit, in der es nicht peinlich war zu sagen: "Ich versteh grad gar nix." Eine Zeit, die offensichtlich vorbei ist. Oder? Nun, THE CANCER CONSPIRACY, aus dem beschaulichen Burlington (Vermont) haben nun den Plan gefasst, diese Zeit rein instrumental aufleben zu lassen.
Die Spanne von Erinnerung zu Musik ist nicht weit, besonders wenn man hier ein Saxophon oder da ein Mellotron hört. Und man muss ihnen zugestehen, dass sie ihre Zeitreise ganz gut hinkriegen, ohne wie ein Abklatsch zu klingen. Stattdessen gibt es pro Song mehrere Riffs, die mit kleineren Unterschieden wiederholt werden bis es langweilig wird und ein neues, manchmal sogar in einem komplett neuen Tempo, gestartet wird. Das klingt interessant und macht dem instrumental-besessenen Proggie das Leben schöner. Nur, trotz KING-CRIMSON-Atmosphäre und großer Instrumentenbeherrschung fehlt etwas: Die Drogen. Und zwar eine große Menge davon. Denn wie man vielleicht erkennen kann, geht das Ganze sehr geregelt zu. Keiner traut sich für ein wildes Solo aus der Reihe, Bass und Schlagzeug spielen brav mit, und Alles in Allem ist das sehr strukturiert.
Für jemanden, der etwa YES eben wegen der psychedelischen Seite liebte, ist diese ordentlich aufgeräumte Scheibe weder das erhoffte Kopfkino noch die richtige Untermalung für den Retrotrip. Sollte man jedoch schon von Anfang an ein Problem mit Stimmen oder dem ganzen Psycho- und Jazzgedudel gehabt haben, so erweist sich THE CANCER CONSPIRACY als Retter in der Not.
Anspieltipps: I, III, IV
- Redakteur:
- Lars Strutz