CANDYBAR PLANET - Timelapse
Mehr über Candybar Planet
- Genre:
- Stoner Rock/ Classic Rock/ Hard Rock/ Psychedelic Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Lighttown Fidelity/ Suburban
- Release:
- 24.09.2013
- Monkey See
- Unwind
- Spinoff
- Punchline
- King Candy Crown
- Tumbeweed
- Murky Water
- Timelapse
Willkommenes und wunderbares Comeback einer wirklichen Stonerrockgröße.
2013, das Jahr der staubigen Auferstehungen. LOWRIDER ist wieder da, der CANDYBAR PLANET veröffentlicht mit "Timelapse" das erste Album nach knapp 13 Jahren, KYUSS ist auch in Großteilen wieder zusammen und nennt sich nun VISTA CHINO, 35007-Sounds werden durch den phänomenalen MONOMYTH wiederbelebt, was kommt denn noch alles?
Der CANDYBAR PLANET stammt aus Eindhoven, also einer internationalen Hochburg des klassischen Stonerrocks. Und er ist schnörkellos, unverfälscht, druckvoll, melodiös und hat der Musikwelt gefehlt. Wer das bisher nicht gemerkt hat, wird es mit "Timelapse" schmerzlich nach-erfahren. Die Anfang 2013 vom Trio zum Quartett anwachsende Band ist von holländischen Bühnen eigentlich nie ganz verschwunden, mit der Veröffentlichung des neuen Albums geht nun meine Hoffnung einher, sie bald auch in unseren Breiten und Längen bestaunen zu können.
Wieder, denn beim ersten Stoned From The Underground im alten Erfurter FDGB-Gebäude war die Band eine der großen Überraschungen. Und auch "Timelapse" packt gleich wieder zu: 'Monkey See' und 'Umwind' verbreiten heilvolle Kurzweil, Mann und Frau können sich in den Watteteppichen des Sounds verkriechen, in hardrockbluesigen Gitarrensoli verlieren oder einfach einem glamourösen Vollrock frönen, der dem internationalen Masstab sehr sehr nahe kommt. Vor allem, weil Richard Plukker mit seinem Gesang eine sehr hohe Qualitätsstufe erreicht, Murphy van Oijen an der Gitarre feinste Technik und Druck beweist und Drummer Koen Rijnbeek diese stoische Ruhe mit Steigerungen zu versehen weiß. Alle Qualitäten eines gelungenden Hardrock in psychedelischer Ummmantelung sind zum Beispiel in 'Spinoff' vereinigt. 'Punchline' punscht und peitscht, plockert und pfeffert, gleich als nächstes Highlight auf der Palette.
Ich habe das Gefühl, dass die Hinzunahme des Bassisten und die damit verbundene Zusammenlegung des Sounds und Drucks zweier Gitarren diesen auffällig erfrischenden Effekt hervorgerufen hat. Wäre CANDYBAR PLANET nicht so ewig weg gewesen, könnte man heute zwischen drei, vier Alben vergleichen. So aber fällt das weg, wir nehmen, was wir haben und das ist grandios. Weil sich 'Tumbeweed' in seine Lautstärke hineinsteigert, 'King Candy Crown' beherzt seinem Groove ergibt und in Timelapse' sich eine heruntergedimmte Slidegitarre mit einem Klavier ein Fingergefecht liefert – ist das ein wunderbar gelungenes Album der Wiederkehr. Also, meine Herren, bitte auch wieder auf unseren Bühnen!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben