CANNON - Burning Love
Mehr über Cannon
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Meantime Music
- Release:
- 07.09.2012
- Guardian Pipes (Intro)
- Guardian Of The Night
- Burning Love
- Hold Me, Love Me
- Heads Up With the Devil
- Goodbye
- Life
- Cold Morning
- Bachrock
- Holy Devil
- Dreamer
- Run For Your Life
- A Light In The Dark
- One World
Deutlich inspiriert, aber dennoch richtig, richtig gut!
CANNON entstanden bereits Mitte der 80er, brachten damals aber nur ein Album heraus, bevor die Truppe nach diversen Problemen auf Eis gelegt wurde. 2003 entschlossen sich vier der Originalmitglieder, es noch einmal mit der Band zu versuchen. Seitdem wurden zwei weitere Werke veröffentlicht, die bei den Kritikern gut ankamen. Mit "Burning Love" haben die Jungs aus der heimlichen deutschen Hard 'n' Heavy-Hauptstadt Hannover nun ihr viertes Album am Start.
Wenn man einen Blick auf das Artwork wirft, kann man sich ungefähr vorstellen, wohin die musikalische Reise geht. Die Assoziation der brennenden Gitarre zu ACCEPTs Superalbum "Restless And Wild" ist offensichtlich. Und in der Tat sind CANNON stark von ACCEPT zu frühen 80er-Zeiten inspiriert. Das Gitarrenspiel ist variantenreich, der Groove kraftvoll und die Höhepunkte werden bestens erarbeitet. Rein von der melodischen Seite der Stücke kommt mir allerdings noch eine weitere große deutsche Band in den Sinn, die seit Anfang der Achtziger existiert: SINNER! Man nehme von ACCEPT die Geradlinigkeit des Aufbaus und das Riffing, verbinde es mit SINNERs melodischen Hooks und catchy Refrains und kann sich dann ungefähr vorstellen, wie "Burning Love" klingt.
Zwar bleibt die Eigenständigkeit von CANNON auf "Burning Love" so ein bisschen auf der Strecke, doch das machen die Hannoveraner mit exquisitem Songwriting wieder wett. Ein starker Track folgt auf den vorherigen, und das Kompositionsniveau ist allgemein sehr hoch. CANNON packen einige Hymnen auf dieses Album, die das Zeug zu richtigen Highlights des Genres haben. Der fette Stampfer 'Guardian Of The Night', das ebenso kraftvolle wie melodische 'Burning Love', das kantige 'Heads Up With The Devil', die geniale Power-Ballade 'Goodbye', das intensive 'Dreamer', das straighte, flotte 'Run For Your Life' und das episch angehauchte 'A Light In The Dark' sind meine Favoriten eines Albums, das aber auch ansonsten keine Schwächen offenbart. CANNON beweisen hier ein außergewöhnliches Händchen für das Songwriting.
Auch die handwerkliche Leistung der Hannoveraner kann sich sehen, respektive hören lassen. Besonders Gitarrist Oliver Krüger fällt mir durch sein unheimlich vielseitiges und inspiriertes Spiel auf. Sänger Mat Rein Jähnke tönt interessanterweise so ein wenig wie eine Mischung aus Udo Dirkschneider und Mat Sinner, was meine obige Einschätzung noch mal forciert. Aber seine raue Stimme mit dem melodischen Timbre passt dadurch auch perfekt zum Sound von CANNON. Und auch die Rhythmustruppe macht einen guten Job.
Ich glaube, man muss sich an CANNONs deutlicher Inspiration bei zwei alten Größen des Heavy Metal nicht stören. Sie hauen dem geneigten Hörer auf "Burning Love" so viele Metal-Hymnen um die Ohren, dass man kaum weiß, welche Songs man bevorzugt bejubeln soll. Eine klasse Songwriting-Leistung und ein tolles Album einer sympathischen Band. Und eine klare Kaufempfehlung für Freunde des teutonischen Heavy Metal früher Tage.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Steve Muench