CANTIQUE LéPREUX - Le Bannissement
Mehr über Cantique Lépreux
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eisenwald Records
- Release:
- 29.03.2024
- Le Ravissement
- Fuir
- Rivières Rompues
- Archétypes
- Par La Gueule Des Fantômes
- Le Rêve Primordial
- Consécration
Sehr spezielle, spannende Ideen - doch der musikalische Topf reicht hierfür nicht aus.
Es ist bereits der dritte Anlauf, den diese Herren aus dem kanadischen Quebec unternehmen, und diesmal soll er auch von ein bisschen mehr Erfolg gekrönt werden als es die letzten beiden Scheiben ermöglichen konnten. "Le Bannissement" entpuppt sich allerdings recht schnell als recht unausgewogene Irrfahrt durch die Welt des modernen, bisweilen melodischen Black Metals, sammelt dabei eine Vielzahl sehr interessanter Ideen, setzt aber leider zu wenige Ankerpunkte, die der Scheibe ein bisschen Halt geben könnte. Das ist insofern äußerst knifflig, da CANTIQUE LÉPREUX eigentlich eine Menge Strahlkraft hat und gerade im handwerklichen Bereich viele sehr spannende Ansätze verfolgt.
Der gehobene Anspruch ist jedoch an manchen Stellen auch das größte Hindernis. Die Kanadier wollen ihr Material recht kunstvoll gestalten und pushen ihre zeitweilige Raserei (vielleicht gar nicht so bewusst) mit Elementen aus dem Post Metal, kreieren nebenbei einige melodische Fragmente, die dem relativ wilden Gemisch beigefügt werden und kreuzen stellenweise auch die Pforte zum Death Metal, zumindest was die boshafte Performance an den Vocals betrifft. Das Problem bleibt nur, dass die Arrangements oftmals den Halt verlieren, weil die Songs minimal überfrachtet werden und die stilistische Extravaganz dies nicht immer tragen kann.
Noch problematischer ist allerdings, dass die verfolgten Ansätze durchaus stark sind und die Band viele richtig gute Ideen anstößt, die dann aber leider im Wust der Komponenten von "Le Bannissement" verloren gehen. Lediglich zum Start geht CANTIQUE LÉPREUX eine Spur gemäßigter und somit auch straighter ans Werk, doch ausgerechnet in diesen Songs gestaltet sich das Ganze eher konventionell und versprüht keine zusätzlichen Reize. Doch man kann sich das Ganze nicht zwingend schön hören, so gut man diese Platte auch finden möchte. Die Komplexität steht den Nordamerikanern manchmal zu stark im Wege, auch wenn viele hörenswerte Passagen zurückbleiben.
Summa summarum hat diese Combo das Zeug zu einem Klassiker, nur sollte sie sich erst einmal darüber im Klaren werden, wohin die Reise tatsächlich gehen soll. Auf "Le Banissement" gibt es noch zu viel von Allem, so dass das eigentlich ausgelatschte Sprichwort, dass weniger manchmal mehr sein kann, hier zu Teilen auch wirklich zutrifft.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes