CANVAS SOLARIS - Cortical Tectonics
Mehr über Canvas Solaris
- Genre:
- Instrumental Metal
- Label:
- Sensory Records
- Release:
- 08.06.2007
- Berserker Hypothesis
- Sinusoid Mirage
- Interface
- Gamma Knife
- Rhizome
- Reticular Consciousness
In Underground-Kreisen gelten CANVAS SOLARIS bereits seit geraumer Zeit als der heißeste Geheimtipp neben GORDIAN KNOT. Bereits die sperrige Vorgängerscheibe "Penumbra Diffuse" brachte dem amerikanischen Trio eine Menge Respekt ein; nun beißt sich die Truppe mit ihrem mittlerweile schon vierten Album endgültig an der Spitze des instrumentalen Progressive Metals fest, fordert den Hörer jedoch erneut zur konzentrierten Analyse heraus, ohne die "Cortical Tectonics" sicherlich nicht annähernd greifbar wäre.
CANVAS SOLARIS beginnen gleich auf höchst anspruchsvollen Niveau: Ein kurzer, stimmiger Auftakt mit leichten Querverweisen zu SPIRAL ARCHITECT verwandelt sich recht zügig in ein verworrenes, jedoch zielstrebig arrangiertes Eröffnungsstück, welches jedoch insgesamt eher die Funktion eines Intros erfüllt. Doch schon mit 'Sinusoid Mirage' wird dem Hörer dann gehörig der Kopf verdreht. Ein ganzer Schwarm abgefahrener Jazz-Gitarren wird hier durch ein komplex verstricktes Netz aus verschiedenen Doublebass-Rhythmen gejagt und von Breaks derart zersetzt, das einem bisweilen sogar schwindelig wird. Jedoch ist diese exklusive Kräftedemonstration recht stilvoll inszeniert und basiert auf einigen logisch konstruierten Grundideen, die man bei genauerer Betrachtung auch herauszufiltern lernt. Progression um der puren Selbstinszenierung Willen wird auf "Cortical Tectonics" ergo nicht geboten.
Mit faszinierenden und raffinierten Arrangements startet die Band dann in die zweite Hälfte und setzt dem krassen musikalischen Erscheinungsbild mit dem abgefahrenen 'Gamma Knife' neue Grenzen. Doch damit nicht genug: Der fantastische Longtrack 'Reticular Consciousness' macht die Band auf ihrem Gebiet nahezu unsterblich. Alleine die Fülle der hierin verteilten, intelligent kombinierten Details garantiert für Begeisterung am laufenden Band, ganz zu schweigen von den hypnotischen Keyboards und den genialen Breaks, die hier trotz der Länge von 17 Minuten relativ flott aufeinanderfolgen. Ganz klar: Hier haben CANVAS SOLARIS ihr bisheriges Meisterstück abgeliefert.
Derartige Begrifflichkeiten seien schlussendlich auch für das Gesamtwerk erlaubt. "Cortical Tectonics" ist ein Freudenfest für den anspruchsvollen Prog-Metal-Liebhaber: reich an Stimmungen, technisch brillant und fabelhaft produziert. Zumindest in diesem Jahr sind CANVAS SOLARIS in ihrem Genre bis dato konkurrenzlos!
Anspieltipps: Sinusoid Mirage, Gamma Knife, Reticular Consciousness
- Redakteur:
- Björn Backes