CAPHARNAUM - Fractured
Mehr über Capharnaum
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Earache
- Release:
- 13.06.2005
- Ingrained
- Fractured
- Perpetuate Catatonia
- Machines
- Icon Of Malice
- Reins Of Humanity
- The Scourge Trail
- Refusal
Jau, Heinz, das knallt! CAPHARNAUM, komischer Name, geile Mucke.
Mensch Meier, was kommt der Opener 'Ingrained' aus den Boxen gevögelt. Mit dem tiefen Grollen aus der Kehle der Hölle höchstpersönlich, reißen einem die Knaben um MONSTROSITY-Basser Mike Peggione die Fleischfetzen aus den Lauschlappen und lassen sie im rasanten Blast-Beat-Tempo an den Lefzen umherwehen. 'Ingrained' ist eine perplexe Mischung aus Thrash/Death Metal und Hardcore, die gleich mal kein Flimmerhärchen auf dem anderen lässt. Dabei überzeugen die Instrumentalisten vollends und auch der hardcorelastige Gesang von Keifmanifesto Matt (TRIVIUM) sägt debil am Hypothalamus.
Beim Titelsong wird es frikeliger und vor allem die Äxte wissen mit flirrenden Läufen und blitzsauberen Griffbrettwichsereien zu überzeugen. Leider fehlen die großen Melodien, die die Band wahrscheinlich aus dem Stand für höhere Weihen empfehlen würden. Anyway, CAPHARNAUM wird man sich merken müssen.
Das bestätigt der weitere Verlauf der Scheibe. 'Perpetuate Catatonia' bricht mit NEVERMORE-mäßiger Beckenarbeit durchs Gebälk, während die Klampfen in allerbester Endneunziger-DEATH-Manier den Arsch versohlen. Klasse, der Mittelteil, der mit feinen Melodiebögen die Ohren verkleistert. Und spätestens im Refrain gehen die Arme von alleine hoch und die Birne fängt zu schwingen an. Kompliment!
'Machines' erinnert stark an Thrash der alten Schule. Mal wieselflink, mal brachial durch die Peripherie stampfend. Und wieder brillieren die homogenen Gitarren, die sich diesmal sogar zu Melodic-Einlagen hinreißen lassen. Saustark!
Mit 'Icon Of Malice' ist der Spaß definitiv vorbei. Der Song ist Hass pur, der aus jeder Note quillt, aus jedem gewürgten Ton und aus jedem Schlag auf das geschundene Schlagzeug. Fiese Licks und giftige Grunts inklusive. Dabei ist das Teil noch nicht einmal schnell, wirkt dadurch aber noch viel gewalttätiger. Und im Mittelteil kommen alle Progies, inklusive meinem lieben Rouven, voll auf ihre Kosten, bevor gegen Ende hin mal wieder die volle Blast-Beat-Breitseite die Führung übernehmen darf.
'The Scourge Trail' ist für alle Instrumentalisten ein Zungenschnalzer und gehört definitiv in die DEATH-Ecke, welche die Floridaikone auf ihrer letzten Scheibe "The Sound Of Perseverance" ausfüllte, auch wenn CAPHARNAUM hier und da noch extremer der Gaul durchgeht. Schlüssiges Wirrwarr würde ich das nennen, auch wenn ich mir dafür selber eine watschen könnte. Doch das Ganze wird beim abschließenden 'Refusal' noch auf die Spitze getrieben, wenn melodische Parts mit ultraaggressivem Geknüppel in flagranti aktiv werden. Hammerhart, was CAPHARNAUM daraus machen. Sicherlich nicht einfach zu hören, aber definitiv beeindruckend. Allein schon wegen des megaabgefahrenen Finales.
Ansonsten gibt es bei "Fractured" nicht viel zu bemängeln. Das Artwork stimmt, die Mucke sowieso und auch der Sound gibt keinen Grund zum Maulen. Somit eine dicke Reinhörempfehlung für alle, die auf rasante Death-Metal-Kost fernab aller genretypischen Zwänge stehen.
Anspieltipps: Perpetuate Catatonia, Machines, Refusal
- Redakteur:
- Alex Straka