CAPILLA ARDIENTE - The Siege
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2019
Mehr über Capilla Ardiente
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- High Roller (Soulfood)
- Release:
- 13.09.2019
- The Open Arms, The Open Wounds
- The Crimson Fortress
- The Spell Of Concealment
- Fallen Alphas And The Rising
Eine Pflichtveranstaltung für jeden Doom-Fan.
Im hübschen Wechsel flattern uns seit Jahren Doom-Alben der Schwesterbands PROCESSION und CAPILLA ARDIENTE ins Haus. Wie Bassist Claudio Botarro es so schön sagt, kochen beide Bands mit den gleichen Zutaten, variieren aber etwas in ihren Rezepturen. Es wundert also nicht, dass auch die zweite Full-Length der Chilenen akribische Pflege der musikalischen Wurzeln betreibt. Nicht nur dank des wie immer großartigen Gesangs von Felipe Kutzbach, sondern auch wegen des grandiosen Songwritings und der massiven Produktion.
Auf dem Papier ist "The Siege" natürlich erst einmal ein Brett: Vier Songs bringen es auf fünfundvierzig Minuten und auch der Opener ist da keine Ausnahme. Noch während der erste Song läuft, verliert man sich in den zahlreichen Riffs und Ideen, die von der Truppe zu einem großen Ganzen geschmiedet werden. Das reicht dann auch mal vom Power-Doom-Riff mit donnernder Double Bass bis zum Fretless-Bass-Solo und wie im Flug vergehen die dreizehn Minuten, mit denen ‘The Open Arms, The Open Wounds’ aufwartet.
Auch wenn jede der vier Nummern eine kurzweilige Angelegenheit ist, fordert das Material mehr Aufmerksamkeit als jenes von PROCESSION. Nicht nur der Längen wegen geht es bei CAPILLA ARDIENTE weniger geradlinig zu. Bei allem vertrackten Songwriting geht dem Fünfergespann aber nie das Faible für faustreckende, epische Doom-Momente ab. Insbesondere bei 'The Spell Of Concealment' möchte man vor den Lautsprechern auf die Knie fallen, so großartig doomt die Band hier auf voller Länge. "The Siege" ist eine Doom-Pflichtveranstaltung in jeglicher Hinsicht. Mit Felipe Kutzbach singt einer der besten aktiven Doom-Sänger und er hat dabei eine Band als Fundament, die - insbesondere an den Saiteninstrumenten - dem klassischen Doom mit einer wahnsinnig guten Mischung aus Eleganz und Raubeinigkeit huldigt. Es bleibt bemerkenswert, mit welcher Qualität CAPILLA ARDIENTE und PROCESSION seit Jahren immer wieder abliefern. "The Siege" ist da absolut keine Ausnahme!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Nils Macher