CAPTAIN IVORY - Captain Ivory
Mehr über Captain Ivory
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Release:
- 14.12.2014
- Baroness
- Bottle & Penitentiary
- False Remedy
- Quite Casualties
- Here You Are
- Tennessee Approximately
- Truth When You Lie
- Curse Or Cure
- Six Minutes To Midnight
Schmutz und Melancholie
Indie Rock trifft den Kern der Fünf aus Detroit nur teilweise. Das ist der erste Eindruck, den CAPTAIN IVORY erzeugt, nachdem man das Label gelesen und mit 'Baroness' in das Debütalbum der US Amerikaner gestartet ist. Es fehlt nämlich der leicht unfertige, zerbrechliche Faktor. Stattdessen klingt vor allem Classic Rock fett durch in zahlreichen der schleichenden, groovenden, wie Tentakel ausgelegten Songs, mit Einflüssen, die auch gerne mal funky sein dürfen, sowie etwas Soul oder Blues einsammeln. Jayson Trever macht dabei am Mikrophon eine gute Figur und gelegentliche Effekte wie in dem sehnsüchtig bluesigen 'False Remedy' werden gekonnt zur Unterstützung eingesetzt.
Gelegentlich durchbricht der Elfenbeinkapitän die Melancholie und bläst mit einem Lied wie 'Quite Casualties' zum Sturm. Trotz seiner fünf Minuten hätte dieser Song, der mit seinem schönen Basslauf für mich den Höhepunkt auf "Captain Ivory" darstellt, gerne noch einen langen Jam nach sich ziehen können, so wie es im Mittelteil angedeutet wird. Wetten, dass das Stück live geradezu ekstatisch ist? Alle neun Lieder sind ausgesuchte Perlen einfachen, aber effektiven Songwritings mit Spaß und typisch US-amerikanischen Wurzeln und Sounds - man höre nur einmal 'Tennessee Approximately'.
Ganz am Schluss hat die Band ihre erste Auskoppelung platziert, was eine äußerst ungewöhnliche Wahl ist. Dabei ist 'Six Minutes To Midnight' keine offensichtliche Wahl, es sei denn für das Country-Radio. Slide-Guitar und beide Füße im Südstaatenstaub. Aber Singles sind heutzutage ja eher eine Ausrede für ein Video, und Radioeinsätze haben nicht mehr den Stellenwert, den sie einmal innehatten. Meine Empfehlung wäre eher der Opener 'Baroness' gewesen, der sich nach ein paar Durchläufen zu einem echten Hit mausert. In jedem Fall lässt die Band mit ihrem Album aufhorchen, hier deutet sich ein großes Potenzial an, das Musikliebhaber auf jeden Fall antesten sollten.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger