CARA NEIR - Perpetual Despair Is The Human Condition
Mehr über Cara Neir
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Broken Limbs
- Release:
- 14.10.2016
- Spiteful Universe
- Normalcy
- Pushing Failure
- Bound By Believers
- Window To The Void
- Trials Of The Lost
- For You
- Chapter I: Coastline Black
Ungewohnt bodenständig.
Bis dato stand der Name CARA NEIR immerzu für freakige Variationen im Kosmos des rauen Black Metals. Vor allem der letzte Split-Release mit WINDBREAKER gilt als echtes Pfund und eine der wichtigsten Veröffentlichungen im inhaltlich extrem kunterbunten Bandkatalog. Natürlich hat "Guilt And His Reflection" die Erwartungen an den vierten Full-Length-Release der amerikanischen Weirdos in die Höhe getrieben, weshalb die Enttäuschung am Ende umso größer ist, dass CARA NEIR nun erstaunlicherweise einen gänzlich konventionellen Weg eingeschlagen hat. "Perpetual Despair Is The Human Condition" bietet relativ unspektakulären Black Metal, der hin und wieder zwar auch mal von vereinzelten Grindcore- und Screamo-Einlagen durchkreuzt wird, an sich aber zu sehr an gängige Strukturen geklammert ist. Und auch wenn der Level, den die Band bedient, recht hoch ist - CARA NEIR ist zu mehr imstande als lediglich zum Wiederkäuen abgegriffener, halbwegs melodischer Black/Death-Mixturen.
Bevor nun aber der Eindruck entsteht, das neue Album sei ein absoluter Tiefschlag, muss man darauf hinweisen, dass hier auf relativ hohem Niveau geklagt wird. CARA NEIR bringt immer noch viele bunte Zutaten in den pechschwarzen Kessel, schwankt zwischen puristischen Radikalen und post-apokalyptischen Stimmungsbildern und hält die Spanne des Materials immer noch recht breit. Was allerdings fehlt, sind echte Highlight-Kompositionen, die man mit "Perpetual Desolation Is The Human Condition" in Verbindung bringen würde. Nummern wie 'Pushing Failure' und 'Trials Of The Lost' gehen zwar absolut in Ordnung, echte Hochkaräter klingen aber im Kontext dieser Band immer noch anders.
Um es also auf den Punkt zu bringen: Die vierte Scheibe mag nicht die beste im Katalog von CARA NEIR sein. ABer ein grundsolides Album ist auch diesmal herausgesprungen. Doch ist das ausreichend? Wahrscheinlich nicht.
Anspieltipp: Normalcy
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes