CARACH ANGREN - The Cult Of Kariba
Mehr über Carach Angren
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Season Of Mist
- Release:
- 17.10.2025
- A Malevolence Force Stirs
- Draw Blood
- The Resurrection Of Kariba
- Ik Kom Uit Het Graf
- Venomous 1666
Die Hektik obsiegt einmal mehr...
Eine Rückkehr zu alten Tugenden soll die Herren von CARACH ANGREN endlich wieder zurück in die Spur bringen, hatten die limburgischen Horror-Fanatiker doch auf ihren letzten beiden Releases vermehrt Federn lassen müssen und beim Versuch, sich und den eigenen Sound noch einmal neu erfinden zu wollen, nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen. Infolge dessen hat sich die Band auch etwas mehr Zeit als üblich genommen, um das neue Songmaterial reifen zu lassen, gleichzeitig aber auch an der einen oder anderen Stelle noch einmal nachzujustieren - denn inhaltlich kehrt CARACH ANGREN wieder zu den Themen des gefeierten Erstlings "Lammendam" zurück. Folglich sollte hier auch jedes Puzzleteil passen.
Nichtsdetotrotz hinterlässt "The Cult Of Kariba" im Nachhinein gemischte Gefühle, weil auch die neue EP nicht immer für stilistische Klarheit steht. Die Einflüsse von CRADLE OF FILTH und HECATE ENTHRONED sind zwar immer noch spürbar, gerade was die symphonisch ausgelegten Keyboard-Parts angeht, doch die Niederländer streben auch nach modernen Arrangements und zeitgemäßen Einflüssen, und die damit verbundenen Ambitionen stehen in den finalen Kompositionen dann auch nicht immer im Einklang mit der eigentlichen Motivation, nämlich Storytelling und melodischen Black Metal in Einklang zu bringen. Vor allem das düstere 'Ik Kom Uit Het Graf' mit seinen recht merkwürdigen Gedankensprüngen und den leichten NDH-Einschlägen tanzt ein bisschen aus der Reihe und vermag trotz der extrem eindringlichen Vocals nicht wirklich überzeugen.
An anderer Stelle zeigt die Band arge Probleme dabei, die vielen Elemente unter einen Hut zu bekommen. Die Violinen in 'Venomous 1666' beispielsweise wirken irgendwie aufgesetzt und deplatziert und geraten gar nicht in Harmonie mit dem rasenden Stoff, den CARACH ANGREN hier produziert hat. Und auch der symphonische Überbau wirkt manchmal eine Spur zu hektisch eingeflochten und raubt vor allem den durchaus überzeugenden Riffs immer wieder Raum und Luft. Statt einfach mal die Grundideen wachsen zu lassen, wollen die Musiker erneut viel zu viel auf einmal durchsetzen und stolpern schließlich über die Vielzahl ihrer nicht immer gradlinigen Ansätze. Wäre nicht hier und dort eine wirklich triumphale Melodie, und hätte die Platte mit 'Draw Blood' und 'The Resurrection Of Kariba' nicht mindestens zwei richtig starke Nummern am Start, wäre die Enttäuschung wieder groß gewesen.
Doch auch so hätte man sich nach der längeren Pause und der Ankündigung, den Kariba-Mythos wieder aufleben zu lassen, einfach mehr erwarten als lediglich eine grundsolide Scheibe mit einigen Ausreißern - zumal es am Ende auch nur zu einer EP gereicht hat. Dass in CARACH ANGREN deutlich mehr steckt, hat die Truppe in der Vergangenheit oft genug bewiesen. "The Cult Of Kariba" bringt den Glanz der alten Tage jedoch nur partiell wieder zurück.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes