CARCHARODON - Roachstomper
Mehr über Carcharodon
- Genre:
- Heavy Rock / Stoner / Doom
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Altsphere Production
- Release:
- 05.04.2013
- Stoneface Legacy
- Pig Squeal Nation
- Adolf Yeti
- Beaumont, Tx
- Jumbo Squid
- Marilyn Monrhoid
- Chupacobra
- Burial In Whiskey Waves
- Alaska Pipeline
- Voodoo Autopsy
- The Sky Has No Limits
Stoner Rock & Roll mit abgefahrenen Nebennuancen!
Sie passen sich schon einmal überhaupt nicht an, und das macht die Jungs von CARCHARODON auf Anhieb sympathisch: Hier findet man keinen Verweis zur gehypten Okkult-Rock-Szene, hier werden nicht die üblichen 70's- Geschichten herunterinterpretiert, und darüber hinaus entwickelt sich das Quartett auch nicht zur Karikatur mancher Todesblei-Truppe, die ebenfalls mit dem Rock & Roll liebäugelt und zumindest in manchen Phasen ähnliche Arrangements verwendet wie diese Herrschaften auf dem zweiten Album. Allerdings ist die musikalische Unabhängigkeit oft mit einem hohen Preis verbunden, den die vier Musiker schließlich in manchen Phasen von "Roachstomper" dem Publikum in Rechnung stellt. Die neue Scheibe von Dr. Pixo the Mania und seinen Kollegen ist jedenfalls keine Platte, die mal eben so locker reinläuft.
Doch die Band ist weit davon entfernt, sperrige Arrangements anzubieten oder gar komplexen Stoff durch den groovigen Fleischwolf zu drehen. Im Gegenteil: Das Gros der elf Kompositionen ist unterm Strich simpler Heavy Rock mit einzelnen Doom-Nuancen und einem dicken Stoner-Fundament, manchmal sogar ein bisschen selbstverliebt inszeniert, aber alles in allem ziemlich zielstrebig an den Mann bzw. die Frau gebracht. Was hingegen stört, ist die teils gefühlsarm-ruppige Art, mit der CARCHARODON ihre Songs zerfleischen. Punkiger Stoff wie 'Adolf Yeti' oder 'Chupacobra' jedenfalls distanzieren sich ziemlich deutlich wohl wohlig-warmen Sound kleiner Perlen wie 'Stoneface Legacy' und 'Pig Squeal Nation'. Natürlich erwartet niemand von diesen herren, dass sie sich brav unterordnen und vorrangig auf Konsens setzen. Aber gerade in den flotteren Nummern fehlt es den Songs an Ausdrucksstärke und Souveränität.
Dennoch entwickelt "Roachstomper" in vielen Phasen einen gewissen Charme, der sich auf die Vermengung von fast schon Death'n'Roll-artigen Grooves und schmuttzigen Riffs zurückführen lässt. Wenn etwa in 'Alaska Pipeline' mit ein wenig Retro-Attitüde der Schmalz von der Decke gepustet wird, gehen die Fäuste in die Luft. Und auch der Gegenkontrast im schleppenden 'Jumbo Squid' hat Wirkung und etabliert die Band sicherlich in der oberen Liga der Heavy-Rock-Szene.
Nichtsdestoweniger haben CARCHARODON ihre Hausaufgaben noch nicht mit Bravour gemeistert und müssen an den vielen Herausforderungen, die der Facettenreichtum von "Roachstomper" einfordert, noch wachsen. Für's Erste ist dieser Zweitling aber sicher in Ordnung - und verdient zumindest mal ein offenes Ohr von Liebhabern der rockigeren ENTOMBED-Phase.
Anspieltipps: Stoneface Legacy, Pig Squal Nation
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes