CARDINALS FOLLY - Deranged Pagan Sons
Mehr über Cardinals Folly
- Genre:
- Heavy Rock / Doom
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- Nine Records
- Release:
- 04.09.2017
- Worship Her Fire
- Dionysian
- Deranged Pagan Sons
- The Island Where Time Stands Still
- Three-Bladed Doom
- Suicide Commando
- I Belong In The Woods
- Secret Of The Runes
Destruktiv - und unnötig speerrig. So kann Doom nicht funktionieren!
CARDINALS FOLLY hatte in der Vergangenheit schon arge Probleme, den durchschnittlichen Heavy-Rock-Gönner mit dem dezent psychedelischem Doom Metal zu überzeugen, den man beispielsweise auf "Our Cult Continues" parkte. Die Finnen, die einst noch unter dem Banner COVEN firmierten, haben es bis heute kaum geschafft, einen halbwegs tragbaren Konsens für ihr Material zu finden und die stilsitische Ausrichtung auch innerhalb der eigentlich klar definierten Grenzen des Dooms festzusetzen. In der Folge schuf die Band einige verwirrende Alben, die zwar immer mal ein Serie anständiger Riffs erklingen ließ, an sich aber viel zu zerfahren und gegen den Strich liefen. Und in dieser Tradition steht nun auch der neue Longplayer.
"Deranged Pagan Sons" will mit aller Macht sperrig sein, so hat es zumindest den Anschein. Die melodischen Fragmente werden kontinuierlich auseinandergenommen, die vermeintlichen Pagan-Sequenzen klingen reichlich entartet, kurze epische Passagen werden mit seltsamen Gesängen sofort vor heroischen Episoden bewahrt, und wenn man denn so will sind die Musiker mal wieder absolut erfolgreich dabei, die wenigen guten Ideen auch noch mit verqueren Arrangements zu zerstören. Ein Song wie 'I Belong In The Woods' beispielsweise schleppt sich so mühevoll vorwärts, obwohl die Gitarrensounds wirklich Akzente setzen könnten.
Doch die Finnen wollen die sich bietenden Chancen erst gar nicht nutzen, sie stehen auf destruktives Songwriting und sie nehmen sich einmal mehr die Luft, um aus der Vielzahl der vorhandenen Bausteine auch mit ein wenig Ausdauer anständige Doom-Epen zu machen. "Deranged Pagan Sons" trägt das Dilemma noch stärker in sich als sein wenigstens in Teilen anständiger Vorgänger. Und das ist einfach nicht nachzuvollziehen und irgendwie auch verdammt schade!
Anspieltipp: The Island Where Time Stands Still
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Björn Backes