CARMA - Carma
Mehr über Carma
- Genre:
- Doom
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion10.07.2015
- Release:
- 10.07.2015
- Sonhos
- Procissáo
- Feto
- Reflexo
- Lamento
- Adeus
Mal ganz und gar nicht klassisch-südländisch!
Portugal entwickelt sich im laufenden Kalenderjahr langsam aber sicher zur Hochburg für finstere Lave-Sounds. Verschiedene Newcomer konnten die Szene zuletzt mit ihren Beiträgen bereichern, und auch CARMA schickt sich an, mit der tieftraurigen Finsternis einen Teil des großen Kuchens abzubekommen. Die Chancen auf Erfolg stehen dabei gar nicht mal schlecht, denn die sechs Stücke des selbst betitelten Debüts glänzen mit melancholischer Atmosphäre bei gleichzeitig intervallartig eingestreuter Brachialität. Und auch wenn der Faktor Innovation auf "Carma" keine gesonderte Rolle spielt, so beherrscht die Band ihre Materie doch prima und kann vor allem im mittleren Abschnitt des Albums mehrfach Akzente setzen.
'Feto' und 'Reflexo' sind die Düsterhymnen, mit denen sich die Portugiesen entsprechend grazil berwerben. GODGORY und THERION zu frühen Death-Metal-Zeiten dienen als Referenz, MOONSPELL ist bei CARMA gerade bei der Aufbereitung des Gitarrensounds ein zentrrales Thema, aber auch so manche Black-Metal-Combo scheint hoch im Kurs zu stehen, da die Genre-spezifischen Übergänge fließend gestaltet sind. Dies zeigt sich vor allem im grimmigen 'Procissáo', das zwischen monumentalen Klangflächen und harschen Elementen aus der ganz schwarzen Szene pendelt und in seinen acht Minuten nachhaltig auf sich aufmerksam macht. Doch eben auch diese hymnischen Passagen im Kern der Platte sorgen für Begeisterung und schenken der Truppe schon jetzt einen gesicherten Platz an der Front des europäischen Dooms.
In den finalen Zügen fehlt es "Carma" dann ein bisschen an echten Überraschungsmomenten, die nach den teils überragenden Nummern in der Mitte aber auch nur schwerlich realisierbar sind. Doch das Fazit steht zu diesem Zeitpunkt und geht dahingehend, dass CARMA ein wirklich Ernst zu nehmender Konkurrent für die skandinavische Doom-Hochburg ist. Insofern: Bitte mehr von diesem faszinierenden portugiesischen Doom!
Anspieltipps: Feto, Reflexo, Procissáo
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes
