CARNAL DESIRE - Run In The Blood
Mehr über Carnal Desire
- Genre:
- Death/Black Metal
- Run In The Blood
- Carnal Desire
- No God
- Defloration
- Ghoul
- Why
<p>Ganz der alten Schule haben sich CARNAL DESIRE aus Mannheim verschreiben, doch ihr erstes Demo offenbart leider noch Schwächen in der Effizienz.</p>
An sich empfinde ich es als sehr lobenswert, wenn sich ganz junge Bands an der alten Schule orientieren und sich ganz offensichtlich einen feuchten Kehricht um den Zeitgeist kümmern. Doch wenn sich das Ergebnis als nur mäßig imposant und eher rumpelig entpuppt, wie "Run In The Blood", das ersten Demo der Mannheimer CARNAL DESIRE, will darüber nur gehemmte Freude aufkommen.
Die Tatsache, dass dieses Trio erst seit dem Jahr 2007 existiert und einen Alterdruchschnitt von unter 20 Jahre aufweist, erklärt meiner Meinung nach zwar einiges, stellt jedoch noch lange keinen Freibrief für die Qualität dar. Aber keine Angst, die Jungs von CARNAL DESIRE haben sehr wohl auch gute Ansätze zu bieten. Die selbst gewählte Stilbeschreibung "Old School Death Metal, gepaart mit Black Metal, sowie Thrash-Metal-Riffs", konnte ich mit Ausnahme der Thrash-Zutaten, die nur sehr spärlich vorhanden sind, ohne Probleme nachvollziehen, allerdings fehlt definitiv der von der Band ebenso im Infoschreiben erwähnte Groove über weite Strecken.
Soll heißen, die Burschen ackern sich durchaus spannungsgeladen, im Geiste vermeintlicher Idole, die unter anderem auf die Namen VENOM, SODOM oder HELLHAMMER getauft wurden, durch ihre Songs, schaffen es dabei aber leider nicht wirklich auch in deren Fußstapfen zu treten und auf den Punkt zu kommen. Nicht, das sich das Trio in verspielten Passagen verlieren würden, doch auch mit ihrem angestammten, sehr simplen Metal bleiben sie mangels nachvollziehbarer Strukturen leider zum Großteil noch ohne nachhaltiger Wirkung.
Exakt daran vermeine ich das größte Manko von CARNAL DESIRE auszumachen, denn das Trio geht es in erster Linie recht einfach aufgebaut an, hat es aber versäumt, eine amtliche Portion nachvollziehbarer Strukturen und zwingender Momente in ihre Tracks zu integrieren. Dabei ist eine gesunde Basis zweifelsfrei vorhanden und diese macht sich nicht nur in den Instrumentalpassagen, wenn Christian Webers ideenreiches Spiel an der Gitarre zur Wirkung kommt, bemerkbar, sondern auch in so manchen drückenden Sequenzen, wo man den Groove tatsächlich und auf sogar regelrecht schweinische Art förmlich aus den Boxen quellen lässt.
Mit 'Ghoul', haben die Burschen aber zumindest ein mehr als nur beachtenswertes Stück derben Metal im Talon, das sich als Hammer vor dem Herren entpuppt, von gewieften Tempowechseln geprägt ist und schlichtweg wie die Faust auf das Auge geknallt aus den Boxen kommt.
Diese Nummer sollte meiner Meinung nach in Zukunft als Anhaltspunkt hinsichtlich der Wirksamkeit von ihren metallischen Elaboraten gelten, bis zum zweiten Versuch sollte bei CARNAL DESIRE aber erst einmal reichlich Arbeit angesagt sein, denn ein Großteil der Spielzeit ist leider noch nicht wirklich von Effizienz geprägt.
Anspieltipp: Ghoul
- Redakteur:
- Walter Scheurer