CARNALATION - Ghosts
Mehr über Carnalation
- Genre:
- (Modern) Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 12.06.2015
- Drown In Silver
- Against The Burning Sky
- Prometheus
- Passengers
- Death And Rust
Starkes Material - leider nur eine EP!
Death Metal hat man bereits mit so vielen verschiedenen Facetten erlebt, unter anderem auch mit apokalyptisch-sphärischem Backing. So ausgeprägt wie bei CARNALATION ist die Endzeitstimmung jedoch nur selten zum Ausdruck gebracht worden - und alleine das macht den neuen Silberling schon interessant!
Leider ist "Ghosts" jedoch nur ein relativ kurzes Vergnügen geworden, zumindest quantitativ betrachtet. Die vermeintliche Unart, das EP-Format immer häufiger zu nutzen, verbreitet sich in letzter Zeit doch gerade im extremen Sektor flächendeckend. Und bei entsprechender Verlagerung des Preis-Leistungs-Verhältnisses zu Ungunsten des Kunden kann man sicher geteilter Meinung sein, inwiefern solche Tendenzen wirklich begrüßenswert sind.
Businesspolitische Begebenheiten sollen nun aber nicht an vorderster Front stehen, schließlich gehen derartige Gedanken auch schnell wieder verloren, wenn die Ohren mit so viel Raffinesse durchgespült werden, wie es bei "Ghosts" der Fall ist. CARNALATION mischt einige moderne Inhalte in den meist groovigen Todesblei-Sound, wertet das Stimmungsbild mit diesen finsteren Nuancen auf und erzeugt in den fünf neuen Stücken einen sehr eindringlichen Output, der für einen derart zielstrebig formulierten Release zudem noch relativ anspruchsvoll gehalten ist. Selbst vergleichsweise ruppige Nummern wie das flotte 'Against The Burning Sky' lassen Friräume für sphärisch gehaltene, verhalten instrumentierte Breaks, die als Vorboten für die nächste Explosion perfekt eingesetzt werden. Aber auch eine verhältnismäßig simpel gestrickte Komposition wie 'Passengers' kann in ihrem eng abgesteckten Rahmen noch Akzeete setzen, sei es auch nur im Hinblick auf die apokalyptische Grundstimmung des Songs.
Dementsprechend ist es arg bedauerlich, dass "Ghosts" nach fünf Songs ein jähes Ende findet. Man hätte schlicht und einfach gerne noch mehr gehört. Insofern gilt der kritische Blick lediglich dem Format der Scheibe, keinesfalls jedoch dem starken Inhalt!
Anspieltipps: Against The Burning Sky, Prometheus
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes