CAROOZER - The Boozeman Trail
Mehr über Caroozer
- Genre:
- Groove Thrash Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Release:
- 13.11.2009
- Sonic Relief
- Tied To The Ground
- Bury The Ghosts Of Our Past
- Last Embrace
- Declaration Of War
- Hate Song
- Breakdown
- Reign Yourself
- Gone Astray
- No Need For Reasons
- Rotten Life
- Demon Eyes
Party-Thrash mit grooviger Core-Schlagseite
Selbstbewusst und gut drauf sind sie, die fünf Leipziger von CAROOZER, die sich 2008 als Nachfolgeband von DRAIST AVAGNON formierten. Erste Beliebheit ernteten die coolen Sachsen durch Live-Auftritte, besonders auf dem ''Unwanted Youth Reloaded'', aber auch als Support für Bands wie ORPHAN HATE oder MY INSANITY. Nach der EP ''Tied To The Ground'' im Mai 2009 legen die Jungs mit "Boozeman Trail" nun ihren ersten Studio-Longplayer vor, der zum Anlass einer amtlichen Release-Party wurde.
Ist die zwölf Tracks umfassende Scheibe, von deren Cover ein alkoholliebender Zombie herübergrinst, nun diesen Wirbel wert? Immerhin wurde der Silberling auf der Website der Bandcommunity Leipzig zum Album des Monats erklärt. Mehr Vorschusslorbeeren kann sich eine junge Band eigentlich nicht wünschen. Ganz unberechtigt ist das Lob nicht, zumal CAROOZER durchaus über ein Grundmaß an Talent und musikalischem Handwerk verfügen. Man merkt, dass sie bei ihren Vorbildern genau hingehört haben und wissen, wo sie hin wollen: Thrashen wollen sie, ohne Rücksicht auf Verluste. Einer der Verluste hierbei ist aber die Schlüssigkeit des Albums und über kurz oder lang auch eine klare Identität der Band.
Denn ''Boozeman Trail'' geht zwar stellenweise ab und bietet Highlights - hier ein Riff, da mal ein energisches Drumming, zwischendurch die Andeutung eines Solos - aber bei all den Einflüssen von Groove Metal, Thrash und spurenweise auch Hardcore fehlt das Songwriting, um sie zu einem dringlichen Konzept zu verarbeiten. So verpufft der mögliche Ersteindruck "Geil!" auf halber Strecke, weil zu viel Bekanntes zu planlos verarbeitet wurde. Es ist zwar alles irgendwie heavy und aggressiv, aber nichts wirklich zwingend. Den Leadgitarren fehlt noch der Biss, während Kansy sich die Seele aus dem Leib growlt und shoutet, die recht eintönigen Lyrics aber ohne besonderes Feuer vermittelt.
So nutzt sich das Hörerlebnis recht schnell ab und wenn man beim ersten Durchgang noch halbherzig mitmosht, so raubt einem die sich einstellende Ideenlosigkeit nach und nach die Lust. Denn auch wenn der Saufmann eine recht nette Improvisation auf groovigen Thrash ausschenkt, richtig haut sie noch nicht rein. CAROOZER fehlt noch die Professionalität, um wirklich mitreißende Nummern zu kreieren. Ganz nett für einen unterhaltsamen Abend, aber beim dauerhaften Hören greift man zu Ausgereifterem. Was übrig bleibt, ist zwar kein Kater, aber ein schnell zu vergessendes Album und die vage Hoffnung, diese Jungs würden die Spielereien lassen und sich auf wirklich schlüssiges Songwirting konzentrieren.
Anspieltipps: 'Declaration Of War', 'Hate Song', 'Breakdown'
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Regina Löwenstein