CASCADES, THE - Corrosive Mind Cage
Mehr über Cascades, The
- Genre:
- Gothic Rock
- Label:
- Andromeda Records/EFA
- Release:
- 04.04.2003
- Page One
- Ultrasonic
- Lost And Found
- Life Is A Fiction
- Hexen Einmaleins
- Avalon
- Sundown
- Believe And Trust
- Echoes From You
- G.P.E. (Just For You)
- Belong Together
- Break Me
- Hexen Einmaleins (Version/Malleus Maleficarum)
- Blue Monday
Ihr Debüt "Nine66" vom letzten Jahr charakterisierte THE CASCADES als eine Band, die es verstand, alte Elemente - entlehnt von so namhaften Bands wie THE SISTERS OF MERCY oder THE MISSION - mit neumodischen Grooves und Loops zu einer runden Einheit zu verbinden. Heraus kam eine gutrockende Melange aus Gitarren und Synthesizern, die sowohl nostalgische als auch zeitgeistige Gemüter ansprach und dabei weder das Tanzbein noch leichte Kopfnickerambitionen außer Acht ließ.
Mit "Corrosive Mind Cage" knüpft das Quartett aus M. W. Wild (Vocals), Maxe Raith (Gitarre, Backing Vocals), Markus Müller (Keyboards) und Andreas Gmeinwieser (Drums) fast nahtlos an ihren Vorgänger an. Die in Anlehnung an die oben genannten Vorbilder der 80er Jahre rockenden Parts gehen noch einen Tick besser ins Gehör als auf "Nine66", bieten gleichzeitig ebenso Reflexionspunkte zu aktuellen Kollegen wie SCREAM SILENCE, ZERAPHINE oder den dahingeschiedenen DREADFUL SHADOWS und bereiten richtiggehend Freude - besonders das 'Hexen Einmaleins' (den Text entlehnte man der berühmten Passage aus Goethes "Faust I") beweist absolute Ohrwurmqualitäten. Eigentlich hätte die Musik der CASCADES hier allgemein die Einflechtung moderner Keyboardeffekte gar nicht wirklich nötig, da auch ohne sie genug Stimmung erzeugt wird; so bekommen die Songs aber zumindest eine gute Dosis Atmosphäre zusätzlich einverleibt, was dem Ganzen erhöhte Emotionalität und Mystik verleiht. Und wenn wir schon bei Zusätzen sind: Gastmusiker und -sänger tummeln sich dicht an dicht auf "Corrosive Mind Cage" - Peter J. Gorritz von THE LAST DANCE greift für einige der Stücke in die Bass-Saiten und ZERAPHINEs Sven Friedrich unterstützt M.W. gesanglich beim tanzbarer gestalteten 'Hexen Einmaleins (Version/Malleus Maleficarum)', während THANATEROS-Fronter Ben Richter und Hardy Fieting (sowohl Sänger von SCREAM SILENCE als auch Produzent von "Corrosive Mind Cage") gleichfalls stimmlich und hinterm Synthesizer tatkräftig mitmischen. Vetternwirtschaft der Andromeda-Familie eben, ohne dabei kritisch klingen zu wollen, denn das Ergebnis kann sich hören lassen.
Nett übrigens auch: Das abschließende NEW ORDER-Cover 'Blue Monday', bei dem Band und Co ihr Faible für Vergangenes austoben dürfen.
Klar, zwischendrin finden sich immer mal wieder Songs à la 'Life Is A Fiction', 'Echoes From You' oder 'G.P.E. (Just For You)', die ziemliche Längen aufweisen und denen irgendwie Schmackes fehlt. Außerdem ist das "Manko" der ersten Platte – Wilds Vocals klingen wieder SEHR nach Fieting – immer noch allgegenwärtig. Aber: Daraus kann und möchte ich der Truppe keinen Strick drehen, denn summa summarum täuscht dies nicht darüber hinweg, dass THE CASCADES mit ihrem Neuling ein weiteres hübsches Album zusammengezaubert haben, das sich der Zustimmung geneigter Gothic Rock-Hörer sicher sein kann.
Anspieltipps: Page One, Hexen Einmaleins, Sundown, Blue Monday
- Redakteur:
- Kathy Schütte