CASEY - Love Is Not Enough
Mehr über Casey
- Genre:
- Hardcore
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Hassle / Soulfood
- Release:
- 28.10.2016
- Bloom
- Little Bird
- Darling
- Sleep
- Happy
- Haze
- Passion Flowers
- Ceremony
- Cavities
- Doubt
- Mourning
SWHC - South Wales Hard Core!
Das Debütalbum einer Band, die aus einem relativ wenig metallischen Gebiet stammt, flattert mir mit CASEY ins Haus. Richtig viel gibt weder der beiliegende Waschzettel noch die Homepage der Burschen her, und auch der Digi-Pak (ohne Booklet) ist nicht gerade ein Füllhorn an Informationen. Dann muss wohl die Musik sprechen. Und die geht mit 'Bloom' gleich mal in die Vollen. Zwar steigert die Band erst einmal die Spannung, aber dann brüllt Tom Weaver energisch ins Mikro. Doch wird der kurze Song im Mittelteil auch noch ruhiger und hat einen Refrain, der zwar gebrüllt wird, aber doch irgendwie leidend. Weaver macht seine Sache ganz ausgezeichnet! Da er im folgenden 'Little Bird' beweist, dass er auch klar singen kann, bin ich von "Love Is Not Enough" ziemlich angetan.
Ein besonderes Merkmal ist, dass CASEY in etwas mehr als 32 Minuten elf Lieder unterbringt, die alle eine sehr melancholisch-aggressive Grundstimmung verbreiten. Das ist originell und ich vermag auf Anhieb keinen direkten Vergleich zu einer anderen Hardcore-Band zu ziehen, die ich kenne. Da ich kein ausgewiesener Experte auf diesem Gebiet bin, ist letzte Einschränkung nicht ganz unerheblich. Trotz der emotional ähnlichen Anlage aller Lieder kommt die Abwechslung nicht zu kurz, der dritte Song 'Darling', in dem Tom Weaver gesanglich unterstützt von Bean Blaise einen sehr ruhigen und atmosphärischen Song zelebriert, ist ein starker Kontrast und fügt sich dennoch tadellos ein, bevor mit 'Sleep' wieder der Knüppel aus dem Sack gelassen wird.
Auch wenn ich Hardcore-Gebrüll immer nur in gewissen Dosen hören kann, hat CASEY ein angenehmes Album geschaffen, bei dem die beiden Gitarristen subtil glänzen können, sich aber oft einfach im Hintergrund halten. Was ihre Einsätze umso effektiver macht und die Melodien, die sie Weaver in einigen Songs entgegenstellen, umso wichtiger und eindrucksvoller werden lässt. "Love Is Not Enough" ist ein starkes und spannendes Album geworden. Mir gefällt die Band am besten, wenn sie die Kontraste auskostet. Wenn ruhige Teile von Weavers Aggressivität unterbrochen werden und wenn es sich lohnt, den beiden Sechssaitern im Hintergrund Gehör zu schenken. Ein starkes Stück!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger