CASHLESS - Kisses And Lies
Mehr über Cashless
- Genre:
- Punkrock
- Label:
- Engineer Records/Cargo Records
- Release:
- 25.04.2005
- Never Break Down
- Together We're Screaming
- Take Away
- Into The Unknown
- Don`t Look Back
- Bullet Proof
- Stop Crying
- Missing You
- Home
- Dead End
- The Kids
- Missing You (acoustic)
Im Outfit irgendwo zwischen GREEN DAY und ALKALINE TRIO, das Cover ihrer CD in den Farben und Formen von THE USED und, wenn man dem Bandnamen glauben schenken darf, kein Geld in der Tasche. Aber betrachtet man sich das Cover und die Aufmachung des Booklets genauer, so sieht das ganz und gar nicht nach Zahlungsproblemen aus. CASHLESS vertreiben ihr Debüt "Kisses And Lies" in einer hochwertigen Papphülle mit Glanzaufdruck! Alles ganz schön selbstbewusst.
Beim ersten Hördurchlauf kann die Platte allerdings nicht sonderlich punkten, einzig aber, weil hier nichts wirklich Neues geboten wird. Wie auch, in einem Genre, das noch heute von Bands beherrscht wird, die schon da waren, als es die Bandmitglieder von CASHLESS noch nicht mal biologisch gab.
Nach mehrmaligem Durchlauf wird aus der einstigen Grauzone jedoch ein ganz anderes Bild.
'Never Break Down' klingt zu sehr nach dem, womit man bei dem ersten Lied der Scheibe einfach rechnet. Die Stimme von Mike klingt etwas aufgesetzt, auch wenn das Lied schon so einige kleine einprägsame Melodien in sich trägt. So wirklich hängen bleiben tut spätestens 'Take Away', oder sagen wir eher, der Hörer bleibt darauf hängen. Von da an etabliert sich nicht nur der gesamte musikalische Eindruck, sondern auch die Stimme von Mike. Der Wechselgesang zwischen seiner typischen verrauchten Punkröhre und sauberen, mehrstimmigen Gegen-Gesängen kommt super an. Besonders bei 'Bullet Proof', das ganz nebenbei sogar noch von einer flinken Gitarre begleitet wird. Das hypermelodische 'Stop Crying' steht da in nichts nach und von diesem Punkt an werden die Lieder mit jedem Mal ansteckender.
Aufgelockert wird die Scheibe mehrmals durch auffallend countrylastige Stücke wie 'Don't Look Back' und 'Dead End'. Das ist zwar auch nicht neu, aber dennoch sehr schön umgesetzt.
Als Schmankerl gibt es von dem starken 'Missing You' als letztes Lied noch eine Akustik-Version, die das das herkömmliche Stück noch um einige Längen schlägt.
Ein großer Vorteil von CASHLESS ist, dass sie selbst bei Tempowechseln zwischen den Liedern ihre erfrischende Art bewahren.
Mike hat letztlich doch eine sehr prägnante und dennoch sehr angenehme Stimme. Es wäre nur ratsam gewesen, das "Seit-vierzig-Jahren-Kettenraucher"-Image abzulegen, an den Stellen, wo es gepasst hätte, und mit klarer Stimme zu punkten. So wie im bereits erwähnten 'Stop Crying' und der Halbballade 'Missing You'. Insgesamt ist das aber nur ein kleiner Kritikpunkt, der einer Masse an hochklassigen, abwechslungsreichen, melodischen Liedern entgegensteht.
CASHLESS sind nur eine von vielen Bands in ihrem Genre, gehören aber in diesen Grenzen zu den wirklich guten und empfehlenswerten. Im Gegensatz zu ihren Artgenossen und Vorbildern bleiben sie weitaus näher an der Basis, die da heißt Punk.
Mal wieder eine "Große Klappe - viel dahinter"-Band und unter diesen Umständen hätte das Booklet auch aus Bronze sein dürfen.
Anspieltipps: Take Away, Bullet Proof, Missing You
- Redakteur:
- Michael Langlotz