CASPER - Hinterland
Mehr über Casper
- Genre:
- Hip Hop/Indie Pop
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Four Music (Sony Music)
- Release:
- 27.09.2013
- Im Ascheregen
- Hinterland
- Alles endet (aber nie die Musik)
- Nach der Demo ging's bergab!
- 20qm
- Lux Lisbon
- Ariel
- Ganz schön okay
- La Rue Morgue
- Jambalaya
- Endlich angekommen
Anders, dennoch ganz gut, wenn auch nicht so gut wie erwartet.
Mit "XOXO" hat CASPER es endgültig geschafft. Auf den ersten Platz der deutschen Albumcharts stieg der "Rapper" ein. Die Anführungszeichen sind deshalb, weil mit den Rap-Tagen der ersten beiden Alben hatte sein damals aktuelles Werk nur noch wenig zu tun. Die Samples sind einer Band gewichen, die eine musikalische Fläche irgendwo zwischen Alternative Rock, Post-Punk und leichten Hip Hop-Versatzstücken geschaffen hat. Auf CASPER lastete sicherlich viel Druck, als es an die Arbeit um den "XOXO"-Nachfolger ging. Nun ist "Hinterland" aber da und nach dem ersten Hören bin ich leicht enttäuscht. Nicht, weil die Platte mit Rap und Hip-Hop noch weniger zu tun hat als der Vorgänger, sondern, weil die gesamte düstere Stimmung des Erfolgsalbum nicht mehr dabei ist. "Hinterland" ist wesentlich positiver als alles, was CASPER bisher veröffentlicht hat. Musikalisch könnte es sich hier auch um ein Album von MUMFORD & SONS handeln - Indie Pop meets Folk sozusagen.
Nach dem zweiten, dritten, vierten Mal hören bin ich dann aber wesentlich mehr von "Hinterland" angetan. An die Klasse von "XOXO" kommt man zwar nicht heran, doch tummeln sich hier immer noch einige wirklich gute Songs. Die beiden Singles 'Im Ascheregen' und 'Hinterland' sind aus Funk und Fernsehen bekannt und schon längst im Ohr. Tracks wie '20qm' oder dem poppigen 'Nach der Demo ging's bergab', welches die gängige These aus Hardcore-Kreisen benutzt, dass nur die erste oder maximal zweite Demo von dieser und jener Band etwas taugt, mit den Liebesproblemen des Sänger vergleicht bzw. sie substituiert. Recht clever gemacht! Etwas düsterer wird es eigentlich nur bei 'Lux Lisbon', bei welchem EDITORS-Sänger Tom Smith mitwirkt, und dem genialen Rausschmeißer 'Endlich angekommen'.
CASPER hat sich also weiter entwickelt. Der Hip Hop ist nun endgültig gestorben und so macht der Mann aus Bielefeld mit seiner festen Band nun die Musik, auf die er gerade Lust hat. "Hinterland" ist ein gutes Album geworden, welches meine Erwartungen aber nicht ganz erfüllen konnte.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Sebastian Berning