CATEGORY VI - War Is Hell
Mehr über Category VI
- Genre:
- US-Metal
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- Killer Metal Records / H'ART
- Release:
- 30.06.2017
- Strike Of The Axe
- The Traveller / The Dark Warrior
- Mirror
- Full Metal Jacket
- Crossing The Avalon
- Arise
- Out Of Time
- War Is Hell
Öder US-Metal aus Neufundland.
Mit "War Is Hell" liegt aktuell die zweite Veröffentlichung der Neufundländer CATEGORY VI auf meinem Tisch. Erschien das erste Album von 2014 noch in Eigenregie, hat sich das Quartett aus St. John‘s nun Killer Metal Records angeschlossen, um sich der großen weiten Welt zu präsentieren. Die Band um Sängerin Amanda Marie Gosse spielt flotten US-(Speed)-Metal und sollte allen Freunden von Bands wie beispielsweise CRYSTAL VIPER zumindest mal ein kurzer Hörtest wert sein.
Um es aber vorweg zu nehmen: Die Zutaten sind eigentlich lecker und das Pathos kann man förmlich riechen, aber irgendwie fehlt dem Endprodukt Pfeffer und Aroma. Das Album startet mit 'Strike Of The Axe' noch einigermaßen verheißungsvoll, doch schnell geht die Faszination stiften. Alle Songs sind überwiegend im 6/8-Takt gehalten und die notwendige Dynamik und Abwechslung sucht man in den 47 Minuten vergebens. Bauen die Kanadier dann doch mal einen Tempo- oder Taktwechsel ein, kommt dieser völlig abrupt und scheinbar selbst für die Musiker zu überraschend – nicht immer sind alle eingespielten Spuren sauber und auf den Punkt. Was manchmal sogar ganz charmant sein kann, wirkt im vorliegenden Fall eher schludrig und holprig. Und auch die gelegentlichen Effektspielereien beim Bass sollten sich die Herrschaften in Zukunft lieber sparen. Das sind alles kompositorische Mängel, die CATEGORY VI nicht sehr gut kaschieren konnten, denn einfach nur alle Regler auf Anschlag zu stellen, reicht eben auf Albumlänge nicht aus. Somit rauschen viele Songs ohne Punkt und Komma einfach an mir vorbei. Und auch die DIO-Gedenkriffs in 'Mirror' oder 'Arise' lassen mich nur kurz aufhorchen, denn schon geht es mit dem Einheitsriffing weiter. Sehr schade.
Leider kann auch Sängerin Amanda den positiven ersten Eindruck nicht lange aufrechterhalten. Das geht gesanglich schon in Richtung Marta Gabriel oder auch Maggy Luyten (NIGHTMARE), doch besitzt die junge Frau nur eine durchgehende Färbung beim Gesang, die sich auf Dauer schnell abnutzt – und auch hier: Immer am Anschlag. Wo sind die großen Refrains? Wo ist die fesselnde Gesangs- oder Gitarrenharmonie? Absolute Mangelware.
Ich glaube, als Demo aus den Achtzigern würde "War Is Hell" heute sehr gut funktionieren, als aktuelle Veröffentlichung reicht auch ein gewisser Nostalgiefaktor oder Exotenbonus nicht aus. Nur für hartgesottene US-Metal-Fans geeignet.
Anspieltipps: Strike Of The Axe, War Is Hell, Arise
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Chris Staubach