CAUCHEMAR - Rosa Mystica
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2022
Mehr über Cauchemar
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Temple Of Mystery Records
- Release:
- 13.05.2022
- Jour De Colère
- Rouge Sang
- Notre-Dame-Sous-Terre
- Danger De Nuit
- Rosa Mystica
- Le Tombeau De L'Aube
- Volcan
- La Sorcière
Ab in die Gruft!<br />
Lasst uns über Nischenmusik reden, denn es gibt endlich ein neues CAUCHEMAR-Album zu feiern. "Rosa Mystica" ist ein fantastisches Beispiel dafür, dass es selbst in einem Genre wie Heavy Metal, das sich gern in hunderte von Subsubsubgenres zerteilt, über deren genaue Definition dann ein Haufen älterer, weißer Männer im Internet streiten kan, möglich ist, ein Album aufzunehmen, das einen noch kleineren Freundeskreis ansprechen wird. Denn was die Frankokanadier:innen hier machen ist betont muffig tönender klassischer Heavy Metal mit weiblichem Gesang in Französisch, der sich atmosphärisch und auch sonst gerne mal im extremeren Black und Death Metal bedient.
Über die gesamte Produktion hat sich eine meterdicke Staub- und Spinnwebenschicht gelegt, lediglich Annicks Stimme ertönt einigermaßen klar, wenn auch mit dem Hall einer Kirchengruft versehen und ihre Gesangslinien und Phrasierung klingen mehr nach Beschwörung denn einem einfachen Lied. Man könnte es boshaft wohl auch monoton nennen. Und dennoch, trotz all dieser Aspekte, die man auch äußerst negativ auslegen kann, funktioniert das Gesamtkunstwerk "Rosa Mystica" bei mir hervorragend.
Bereits bei den ersten Klängen des Intros von 'Jour De Colère' bin ich Feuer und Flamme, dann setzt die sägende Gitarre ein, das völlig trocken "produzierte" Schlagzeug klopft vor sich hin und Annicks Stimme scheint über dem ganzen zu schweben. Und so geht es weiter: Einfache, effektive Riffs, hier und da ein herrlich nach altem Horrorsoundtrack klingendes Keyboard, hier etwas mehr Doom, da ein wenig alter Folk in den Referenzen und immer dieses Gefühl, dass man quasi in einem alten Proberaum steht und nichts nachbearbeitet, ja nicht einmal sonderlich viel gemixt wurde.
Das ist natürlich das Ergebnis harter Arbeit, genau so zu klingen, aber CAUCHEMAR meistert dieses Kunststück spielend und das alles eben für die paar hundert Menschen weltweit, die es gut finden und zu denen ich definitiv gehöre. Wahre Nischenmusik eben, deren Genuss ich euch allen ans Herz lege.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst