CAUSA SUI - Euporie Tide
Mehr über Causa Sui
- Genre:
- Instrumental Psychedelic Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- El Paraiso / Cargo Records
- Release:
- 27.09.2013
- Homage
- The Juice
- Echo Springs
- Boozehound
- Mireille
- Fichelscher Sun
- Ju-Ju Blues
- Sota El Cel
- Euporie
- Eternal Flow
Psychedelische Wundertüte mit Gute-Laune-Garantie
Wer "Euporie Tide" einlegt, muss sich auf einiges gefasst machen. Denn hier wird instrumentaler Psychedelic und Krautrock geboten, ein Stilmix, der ja nicht gerade für knackige Drei-Minuten-Hits bekannt ist.
Und so fangen die Dänen von CAUSA SUI auch direkt mit einem zehnminütigen Koloss namens 'Homage' den munteren Reigen an. Herrlich warme Gitarren und analoge Synthesizer bestimmen das Klangbild, angetrieben von einem mächtig groovenden Schlagzeug, das wunderbar direkt aufgenommen wurde. Ab dem ersten Ton wird klar, dass Zusammenspiel und Groove wichtige Stichwörter für die Musik von CAUSA SUI sind, denn die Band entwickelt von Anfang an einen mächtigen Drive, der nur durch ein gemeinsames Aufnehmen erreicht werden kann.
Der nächste wichtige Stein im Baukasten, aus dem die Band ein so wunderbares Album wie "Euporie Tide" erschaffen hat, ist der gezielte Einsatz von Dynamik. Wie hier mit Tempo- und Lautstärkevariationen Spannung erzeugt wird, ist wirklich stark. Und dann durchströmt das ganze Album dieser Fluss, alles ist immer in Bewegung, passt zueinander, jeder Übergang, sei es in einem Song oder zwischen den Songs, passt perfekt und fühlt sich natürlich an.
CAUSA SUI beherrscht die hohe Kunst, exakt ausgearbeitete Songs so klingen zu lassen, als wäre man bei einer spontanen Jam der Musiker anwesend, was wohl auch daran liegt, dass die Band früher vor allem Jams aufgenommen hat und diese Arbeitsweise erst auf dem neuen Album zugunsten einer strukturierteren Herangehensweise zurückgestellt hat. Das Ergebnis ist, dass die Songs immer noch sehr spontan wirken, aber nie in beliebiges Gedudel oder allzu lange sphärische Improvisationen abdriften. Man bekommt sozusagen das beste beider Welten, improvisiert wirkende Songs, die von all dem überflüssigen Ballast befreit wurden, den diese Musik oft mit sich herumschleppt. Am besten kann man das im knackigen 'Boozehound' beobachten, das so locker und cool daherrockt, dass man zu keiner Zeit Gesang vermisst und das Lied schon nach kürzester Zeit selbst mitpfeift oder -summt.
Dass zwischendurch immer ordentlich Wumms in die Sache kommt, verdankt "Euporie Tide" gelegentlichen Ausflügen in den Stoner Rock, die aber lediglich bei den Riffs zu hören sind und nie in allzu drogenvernebelte Niederungen absinken. Unterstützung bekommen die kraftvollen Riffs oft von einer herrlich röhrenden Orgel, die den Gesamteindruck noch abrundet. Dazu wurde dem Album ein sehr warmer, natürlicher Sound gegeben, der das Gefühl einer Liveaufnahme nur noch verstärkt und die sonnendurchflutete Atmosphäre des Albums wunderbar unterstreicht.
Somit ist "Euporie Tide" eine durchweg überzeugende Sache geworden und Freunde instrumentaler Rockklänge sollten unbedingt zuschlagen, aber auch Fans des aktuellen Retrorock-Booms können hier mal lauschen, ob sie auch ohne Gesang ihre Freude an der Musik haben können. Die Wahrscheinlichkeit ist bei einem so starken Album jedenfalls sehr hoch.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst