CAUSTIC - Decapitated Future (EP)
Mehr über Caustic
- Genre:
- Thrash Metal / Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion / Eigenvertrieb
- Release:
- 14.02.2024
- Guillotine's Clutch
- Attrition
- Live Execution : Final Judgement
- Tongues Of Fire
Solider und durchaus spannender Oldschool-Thrash-Abriss.
Wenn man während einem Corona-Lockdown als Musiker nichts zu tun hatte, dann gründete man scheinbar eine neue Band oder ein musikalisches Projekt. Die Liste der Bandgründungen im Jahr 2020 ist jedenfalls schier endlos und auch die Thrash-Metaller CAUSTIC reihen sich hier ein. Ansässig im US-amerikanischen Oklahoma hat sich dieser Vierer eine durchaus klassische Interpretation des Thrash Metals auf die Fahne geschrieben und veröffentlicht dieser Tage mit "Decapitated Future" die zweite EP der bisherigen Bandgeschichte, die uns insgesamt vier frische Kompositionen präsentiert.
Der Opener 'Guillotine's Clutch' macht dabei direkt klar, wo der amerikanische Frosch hier die Locken hat, denn mit messerscharfen Riffs und treibenden Drums geht die Nummer sofort gut nach vorne. Musikalisch ist der Vierer dabei natürlich glasklar im Thrash Metal verwurzelt, webt gerade bei der Gitarrenarbeit aber auch ein paar Speed-Metal- und Death-Metal-Fäden mit ins Gesamtkonstrukt ein, während die heiseren Vocals von Fronter Nick Anderson durchaus auch an frühe Schwarzmaler wie VENOM denken lassen. Insgesamt hat der wütend-wuchtige Stilmix dabei durchaus Ähnlichkeiten mit dem SEPULTURA-Frühwerk, was ich definitiv als Kompliment verstanden wissen möchte.
Das brutal groovende 'Attrition' legt im Anschluss sogar noch einmal eine Schippe drauf und lebt vor allem von Thorin Zions abwechslungsreichem Drumming, das übrigens von einem absolut oldschooligen, natürlichen und dennoch massiven Drumsound hervorragend in Szene gesetzt wird. 'Live Execution: Final Judgement' schlägt musikalisch in eine ähnlich wuchtige Mid-Tempo-Kerbe, hat für mich aber sogar noch ein paar coolere Riffs im Gepäck, weshalb ich euch die Nummer auch gerne als Anspieltipp ans Herz legen würde. 'Tongues Of Fire' ist dagegen nämlich eher eine unscheinbare Tempo-Abfahrt, bei der zumindest für mich wenig Momente wirklich hängen bleiben, die aber immerhin im Kontrast mit den beiden Groove-Monstern zuvor Hörer und Hörerinnen mit einem ordentlichen Tritt in den Hintern aus diesem musikalischen Blick in die Vergangenheit verabschiedet.
So schnell der CAUSTIC-Spuk dann begonnen hat, ist er nach knappen 17 Minuten schon wieder zu Ende und hinterlässt einen Redakteur, der sich insgesamt durchaus gut unterhalten gefühlt hat. Wer oldschooligen Thrash Metal mit Death-Black-Schlagseite mag, der sollte dem Vierer einmal ein Ohr gönnen, denn Potential ist hier definitiv vorhanden. Ob die Spannungskurve auch auf Albumdistanz gehalten werden kann, wird aber wohl die Zukunft zeigen müssen. Auf EP-Distanz funktioniert CAUSTIC aber schon einmal ziemlich gut.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs